piwik no script img

Auf dem falschen Contra–Dampfer

■ North plante Treff auf Luxusdampfer / Contra sollte Exilregierung bilden und Unabhängigkeit erklären

Washington (dpa) - Oliver North, mutmaßlicher Drahtzieher der Iran–Contra–Affaire, wollte führende Contras im Frühjahr 1985 zu einer verfassungsgebenden Versammlung auf einen Luxusdampfer einladen, schrieb die Los Angeles Times. Das Kreuzfahrtschiff „Sea Goddess“ (See–Göttin) sollte, begleitet von Unterseebooten und Flugzeugträgern, einen vorbestimmten Hafen anlaufen. Dort wäre dann eine Unabhängigkeitserklärung veröffentlicht und eine Exil–Regierung nach Washington in Marsch gesetzt worden, um diplomatische Anerkennung zu erhalten. Umstritten sei zunächst gewesen, ob die „Sea Goddess“ die karibische Insel Grenada anlaufen oder den Delaware–Fluß zur Wiege der amerikanischen Unabhängigkeit, Philadelphia, hinauffahren sollte. North befürwortete aus „symbolischen Gründen“ die Insel, die 1983 von den USA vorübergehend besetzt und nach Ansicht von North „vom Kommunismus befreit“ worden war. Im Januar 1985 aber habe das State Department in Washington dem Plan ein Ende gemacht. Arturo Cruz, Ex– Mitglied des Contra–Direktoriums, kommentierte: „Viele dumme Sachen wurden ständig diskutiert.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen