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Geheimdienst–Deal USA–Iran?

■ Bericht des britischen Observer über Abkommen McFarlane–Rafsanjani zur Verhinderung der Veröffentlichung von CIA–Aktivitäten / US–Geisel Buckley angeblich im Iran getötet

Von Beate Seel

Berlin (taz) - Die Reagan–Administration hat nach Angaben der britischen Zeitung Observer mit der iranischen Führung ein Abkommen getroffen, um zu verhindern, daß Informationen über die Arbeit des US–Geheimdienstes CIA im Nahen und Mittleren Osten an die Öffentlichkeit oder gar in sowjetische Hände gelan gen. Wie aus dem Bericht hervorgeht, soll die Vereinbarung zwischen dem ehemaligen Sicherheitsberater Reagans, McFarlane, und dem iranischen Parlamentspräsidenten Rafsanjani im Zuge einer Reihe privater Begegnungen im sechsten Stock des Independence–Hotels in Teheran geschlossen worden sein. Bisher gab es keine Beweise dafür, daß sich Rafsanjani und McFarlane bei dessen Besuch im Iran im letzten Jahr getroffen haben. Dem Observer zufolge ging es dabei vor allem um „Geständnisse“ des im Libanon entführten und mittlerweile als ermordet geltenden CIA–Chefs in Beirut, Buckley, der unter Folter eine vollständige Liste aller Agenten in der Region preisgegeben habe. Außerdem sollten keine weiteren Dokumente aus der 1979 besetzten US–Botschaft in Teheran mehr veröffentlicht werden. Im Gegenzug hätten die USA zugesichert, den Iran mit militärischem Aufklärungsmaterial zu beliefern, die verdeckten Waffenlieferungen zu erhöhen und die Namen derjenigen iranischen Regierungsfunktionäre, die an dem Deal beteiligt waren, nicht zu veröffentlichen. Selbst in dem detaillierten Tower– Bericht über den Irangate–Contra– Skandal werden keine Namen iranischer Gesprächspartner genannt. Begründung: Ihr Leben könne dadurch gefährdet werden. Die Autoren des Artikels geben an, sie hätten Ausschnitte iranischer Tonbandaufnahmen hören können, die belegen, daß die Begegnung McFarlane–Rafsanjani tatsächlich stattgefunden hat. Unter Berufung auf einen hochrangigen iranischen Diplomaten aus der Umgebung von Staatspräsident Khomenei heißt es weiter, Buckley sei nicht im Libanon , sondern in dem iranischen Militärgefängnis Saleh Abad in der Nähe von Qom getötet worden. Dem Observer zufolge ist auch US–Sonderstaatsanwalt Walsh über den Deal unterrichtet. Öffentliche Anhörungen über die Irangate–Contra–Affäre beginnen diese Woche in Wahington. Was die iranische Seite anbelangt, so wird sich bald zeigen, ob es sich bei der Veröffentlichung der Abmachung, an die sich beide Seiten offenbar hielten, um eine gezielte Indiskretion aus Kreisen des Präsidenten gegen seinen Konkurrenten Rafsanajani handelte.

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