: Festnahmen nach Kurden–Mord
Hannover (taz) - Die niedersächsische Polizei hat in den vergangenen Tagen mehrere Verwandte und Bekannte des am Sonntag erschossenen KOMKAR–Funktionärs Ramazan Adigüzel (s. taz vom 5.5.) festgenommen. Ein Sprecher der hannoverschen Polizei begründete die Aktionen mit Verstößen gegen das Asylgesetz. Auf Kritik von Anwalt Kehr–Ritz und Angehörigen stieß auch der Vorgang, die Witwe Emine Adigüzel unmittelbar nach der Tat für Vernehmungen sieben Stunden lang im Polizeirevier festzuhalten. Vor Journalisten richtete Abubekir Saydam, zweiter Vorsitzender der kurdischen Immigrantenorganisation KOMKAR, schwere Vorwürfe gegen die kurdische PKK. Morddrohungen und Angriffe, die dem Attentat von Seiten der PKK vorausgingen, wertete Saydam als „Beweis dafür, daß der Mörder aus den Reihen der PKK stammt“. Eine Stellungnahme zu diesen Vorwürfen war von der PKK bislang noch nicht zu bekommen. Für Samstag mittag haben ausländische und deutsche Organisationen zu einer Trauerdemonstration aufgerufen, die um 12 Uhr am Freizeitheim Hannover–Linden beginnen soll. ak
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