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Protestaktionen in Hamburger Schulen

■ Schüler protestieren gegen „Abi–Deform“ / Studentinnen besetzen Brigitte–Redaktion

Hamburg (taz) - Ca. 800 Hamburger Schülerinnen und Schüler haben die Nacht zum Freitag in ihren Schulen verbracht. Im Rahmen der Schüleraktionswochen gegen „Abi–Deform und Schulzeitverkürzung“ hatten sie ihre Schulen bereits tagsüber besetzt. Gemeinsam mit den Studenten der Hansestadt wollten die Schüler noch rechtzeitg vor den Bürgerschaftswahlen ihren Widerstand gegen ein von den Kultusministern konzipiertes Erziehungsprogramm mit den Hauptzielen „Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Sorgfalt“ (O–Ton CDU) erklären. Ebenfalls durch eine Besetzung machten Studentinnen der Hamburger Universität auf ihre „miserable Situation“ aufmerksam. 50 Frauen besetzten gestern vormittag die Redaktion der Frauenzeitschrift Brigitte Wieso nur zum Schminken benutzen, sondern vor allen Dingen zum Denken“. Und deshalb lesen sie gar nicht erst die Frauenzeitschrift Brigitte. die k. Gleichzeitig klagten die Studentinnen ihren Anspruch auf eine Berichterstattung ein, die sich tatsächlich „intensiv und kritisch mit der Bildungssituation von Frauen und Mädchen“ auseinandersetzt. Der Versuch der Frauen, eine verbindliche Zusage für diese Forderung zu bekommen, scheiterte an der Haltung der Brigitte–Redaktion, die auf dem Prinzip der „journalistischen Selbstbestimmung“ beharrte. Den „Warntagen“ in Hamburg werden in der kommenden Woche weitere in anderen Bundesländern folgen. Höhepunkt der Schüleraktionen wird ein zweitägiger bundesweiter Proteststreik anläßlich der Kultusministerkonferenz am 11./12. Juni sein. Neben dezentralen Demonstrationen und weiteren Schulbesetzungen sind die Durchführung einer „alternativen Kultusministerkonferenz“ sowie ein zentrales „Protestfest“ in Dortmund geplant. det

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