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Schwere Kämpfe in Afghanistan

■ Wieder Angriffe auf sowjetisches Gebiet / Rebellen schossen Flugzeug ab / Zivilgeneral bei Kämpfen getötet

Islamabad (afp) - Aus der afghanischen Grenzprovinz Badghis im Nordwesten des Landes sind schwere Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen gemeldet worden. Bereits am Sonntag attackierten afghanische Rebellen einen Grenzposten auf sowjetischem Gebiet, verlautete gestern aus informierten Quellen in Pakistan. Bei den nachfolgenden Kämpfen und Luftangriffen seien über 100 Zivilisten sowie mindestens zehn Soldaten getötet worden. Radio Kabul meldete ,daß ein afghanischer General, Saddi, in der Region Kandahar getötet worden sei. Die Beerdigung habe am Donnerstag stattgefunden. Eine Guerilla– Gruppe erklärte ,der General sei bei Kämpfen ums Leben gekommen. Am Donnerstag hatten afghanische Rebellen eine Zivilmaschine mit 55 Passagieren an Bord abgeschossen. Laut Radio Kabul kamen 53 Menschen, darunter zehn Frauen und 16 Kinder, ums Leben, zwei wurden verletzt. Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS bestätigte noch am Abend, daß es sich dabei um eine Luftabwehrrakete des Typs „Stinger“ amerikanischer Bauart gehandelt habe. Rebellen der „Islamischen Partei“ (Hezb Islami) übernahmen die Verantwortung für den Flugzeugabschuß. Ihren Angaben zufolge handelte es sich jedoch um eine Militärmaschine mit fünf Besatzungsmitgliedern, die Lebensmittel und Munition nach Kandahar transportieren sollte. TASS sendete am Donnerstag abend ein Interview mit dem afghanischen General Imammudin, in dem ein düsteres Bild von der gegenwärtigen Situation in Afghanistan gezeichnet wird. Der im Januar einseitig ausgerufene Waffenstillstand der afghanischen und sowjetischen Truppen ist nach den Worten Imammudins, von den Rebellen „tausend Mal gebrochen worden“.

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