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Hamadeh „einwandfrei identifiziert“

■ Definitiv keine Auslieferung an die USA / Justizministerium wird am 24. Juni über weiteres Vorgehen entscheiden

Bonn (dpa) - Der im Januar in Frankfurt verhaftete Mohamed Hamadeh wird nach dpa–Informationen nicht an die USA ausgeliefert, sondern in der BRD wegen der Entführung einer amerikanischen TWA–Maschine und wegen Mordes an dem US–Marinetaucher Robert Stethem angeklagt. Wie am Dienstag aus zuverlässiger Quelle zu erfahren war, sei „davon auszugehen“, daß Passagiere der 1985 in Nahost entführten Maschine bei der Gegenüberstellung mit Hamadeh am Montag den Libanesen „einwandfrei identifiziert haben“. Regierungssprecher Friedhelm Ost wehrte alle Fragen im Zusammenhang mit der Sitzung des „Arbeitsstabes Libanon“ über die Behandlung des Falles Hamadeh und den damit zusammenhängenden Beiruter Entführungsfällen der Deutschen Rudolf Cordes und Alfred Schmidt ab. Die Schiitenorganisation „Hizbollah“ hat nach Aussage von „Eingeweihten“ nie einen Zweifel daran gelassen, daß sie die Deutschen nur im Austausch gegen Mohamed Hamadeh entlassen wolle. Bundeskanzler Helmut Kohl hat am Mittwoch vormittag die Parlamentarische Kontrollkommission (PKK) über die neueste Entwicklung im Fall des in Frankfurt inhaftierten mutmaßlichen libanesischen Terroristen Mohammed Hamadeh unterrichtet. Die Entscheidung über das weitere Vorgehen der bundesdeutschen Behörden wird am 24. Juni getroffen. Das erfuhr dpa nach der Sitzung der Kontrollkommission im Kanzleramt. Ausdrücklich wurde versichert, daß die Entscheidung nicht im Kabinett, sondern in dem zuständigen Justizministerium fällt.

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