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Bundesmarine bleibt bei Beobachtungspraxis

■ Beide Seiten hängen den Marinezwischenfall in der Ostsee tief / Verletzte Matrosen auf dem Wege der Besserung

Berlin (dpa/taz) - Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner sieht keinen Grund, nach dem Zwischenfall in der Ostsee die Beobachtungspraxis der Bundesmarine bei Seemanövern des Warschauer Pakts in irgendeiner Form zu ändern. Am Montag war während eines Übungsschießens des Warschauer Pakts das bundesdeutsche Beobachtungsschiff „Neckar“ getroffen worden. Dabei wurden fünf Löcher in die Bordwand gerissen und drei Matrosen verletzt. Wörner meinte, das Verhalten der „Neckar“, die sich bis auf eine Seemeile den Schiffen des Warschauer Paktes genähert hatte, entspreche der zwischen den Militärbündnissen üblichen Praxis. Auch Schiffe des Ostblocks kämen der Bundesmarine bei deren Übungen entsprechend nahe. Der polnische Regierungssprecher Jerzy Urban - das Geschoß war von einer polnischen Fregatte abgefeuert worden - räumte ein, die „Neckar“ sei von den übenden polnischen und DDR–Schiffen aus zu sehen gewesen. Sie habe jedoch keinerlei Signale abgegeben, daß sie in Gefahr oder beschädigt worden sei. Urban betonte, bei dem Manöver des Warschauer Pakts seien die üblichen Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz unbeteiligter Schiffe getroffen worden. Der Kapitän der „Neckar“, Korvettenkapitän Diethard Gatz, bestätigte, er habe es nicht für notwendig gehalten, im Zuge der Manöverbeobachtungen mit den Polen Funkkontakt aufzunehmen. Die drei Verletzten, die im Bundeswehrkrankenhaus Kronshagen bei Kiel behandelt werden, befinden sich auf dem Wege der Besserung.

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