piwik no script img

Großbanker–Treffen in Hamburg

Seit Montag tagt in Hamburg die „International Monetary Conference“, eine Vereinigung von 109 international führenden Großbanken, die sich seit 1954 auf Initiative des US–Bankenverbandes gebildet hat. Der hochkarätige Charakter des Meetings wird an der Teilnehmerliste deutlich: Neben dem US–Finanzminister Baker und dem scheidenden US–Notenbank–Chef Volcker und Bundesbankpräsident Pöhl sind unter den Offiziellen Vertreter der wichtigsten westlichen Zentralbanken. Finanzminister Stoltenberg durfte beim Lunch darüber informieren, daß ein Schuldenerlaß gegenüber den Ländern der Dritten Welt für die Buandesregierung nicht in Frage käme. Im noblen Rahmen des Hamburger „Atlantik“–Hotels tagen die einflußreichsten Herren der westlichen Finanzwelt fast unter sich. Bei Arbeitsgruppen und Arbeitsessen sind neben handverlesenen Journalisten nur noch die als persönlicher Anhang mitreisenden „Ladies“ zugelassen. Wenn auch Beschlüsse bei diesem „informellen Treffen“ des großen Geldes nicht erwartet werden, dürften die dort auftretenden „Fühlungsvorteile“ bei zukünftigen Geschäften durchaus eine Rolle spielen. Immerhin dirigiert der hier versammelte Teil der Bankenwelt einen Gutteil der mehr als 200 Milliarden Dollar, die täglich (!) über die Devisenmärkte gejagt werden. RS

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen