: Bildungspolitische Notizen
Eine Änderung des Hochschulrahmengesetzes (HRG) hat Bildungsminister Möllemann (FDP) gefordert. Vor der Westdeutschen Rektorenkonferenz (WRK) vertrat der Minister die Ansicht, die Hochschulen hätten sich in Zukunft „maßgeblich an der Auswahl ihrer Studienanfänger“, und zwar „nach eigenen Kriterien“, zu beteiligen. Gleichzeitig forderte er eine verstärkte „Profilbildung“ von den Hochschulen, um auch Studenten und Arbeitgebern Auswahlkriterien zur Hand zu geben. Möllemann verspricht sich als zusätzlichen Effekt seiner Pläne eine Entlastung des „bürokratischen Aufwands“ der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS). (dpa) Nach einer Repräsentativerhebung des Hochschul–Informationssystems (HIS) mit dem Titel Zeitbudget im Studentenalltag sind rund 40 Prozent aller Studenten auf eine Erwerbstätigkeit zur Finanzierung ihres Studiums angewiesen. Die Zahl der Erwerbstätigen nehme besonders unter den höheren Semestern zu, heißt es im Bericht des HIS. (dpa) Rund 70 TeilnehmerInnen der bundesweiten „Ökotagung“ der Biologiefachschaften an den Hochschulen haben sich für die Gründung eines nordhessischen Nationalparks ausgesprochen. Den Sinn des Projekts, das in der betreffenden Region nicht ganz unumstritten ist, sehen die Biologen in der Chance, urwaldähnliche Flächen entstehen zu lassen, auf denen viele bedrohte Tierarten einen Lebensraum finden könnten. (taz) Die Bewerbungsfrist bei der Zentralen Vergabestelle für Studienplätze (ZVS) endet am 15. Juli. (taz) Der Bedarf an Hochschulabsolventen wird in den nächsten Jahren beträchtlich steigen. Das ergibt eine Übersicht zum Arbeitsmarkt der Akademiker, die jetzt das Landesarbeitsamt Düsseldorf vorlegte. Demnach wird bis zur Jahrtausendwende der Bedarf an Fachhochschul– und Hochschulabsolventen im Vergleich zum Jahre 1982 um rund 1,4 Millionen Stellen ansteigen. Das künftige Angebot an Akademikern entspräche somit der Nachfrage. (dpa) Das vorläufige Ende der demokratischen Gruppenuniversität wird nun auch in Hessen eingeläutet. Mit der bis Ende November geplanten Anpassung des hessischen Landesrechts an das Hochschulrahmengesetz werden die Professoren in den Universitätsparlamenten die absolute Mehrheit der Sitze bekommen - auf Kosten der Studenten, der wissenschaftlichen und sonstigen Mitarbeiter. Damit sind die Professoren künftig wieder die allein entscheidende Gruppe in allen wichtigen Hochschulangelegenheiten - von Berufungsfragen bis zum Vorschlagsrecht für den Universitätspräsidenten. (taz) Als Mehrheit für die Förderstufe hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Zahl der Anmeldungen von hessischen Viertkläßlern an der umstrittenen Einrichtung bezeichnet. Nach Angaben des hessischen Kultusministeriums haben knapp 64 Prozent der Eltern ihre Kinder an der Förderstufe bzw. der integrierten Gesamtschule angemeldet. (taz)
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