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Fitzwater: Überwachungsflug am Golf

■ Iranische Seidenraupen–Raketen letzte Woche vorübergehend stationiert / Kampfflugzeuge sollten angeblich „stark“ schützen

Washington (afp) - Der Sprecher des Weißen Hauses, Fitzwater, ist am Montag Presseberichten entgegengetreten, wonach US–Kampfflugzeuge am vergangenen Wochenende kurz vor einem Angriff auf iranische „Seidenraupen“–Raketen gestanden hätten. Er gab jedoch zu, daß „Kommando– und Überwachungs“–Flugzeuge der US–Marine am Wochenende den Golf überflogen hätten. Dies habe jedoch mit der Abreise der Fregatte „Stark“ aus Bahrain in Verbindung gestanden. Die Flüge hätten nichts mit den Seidenraupen–Raketen zu tun und sollten auch keine Provokation darstellen, da sie den iranischen Luftraum nicht verletzt hätten, erklärte Fitzwater. Gleichzeitig hieß es in Kreisen des Verteidigungsministeriums, eine „Seidenraupe“ sei Ende der Woche zeitweilig auf eine Abschußrampe nahe dem Golf installiert worden. Auch eine mobile Radareinheit sei gesichtet worden. Am nächsten Tag sei beides wieder verschwunden gewesen. Die Vereinigten Staaten sehen die Raketen chinesischer Bauart als eine Bedrohung der Schiffahrt an, unabhängig davon, ob eine Rakete auf der Abschußrampe stationiert ist oder nicht, wie der Sprecher des Außenministeriums, Charles Redman, am Montag klarstellte. Die Abschußvorrichtung und das mobile Radargerät könnten nach Pentagon–Informationen innerhalb von zwei Stunden operationsbereit sein. US–Experten gehen davon aus, daß die Raketen seit Anfang des Monats in betriebsbereitem Zustand sein könnten. Die „Seidenraupen“ haben einen Sprengkopf von 500 kg und eine Reichweite von annähernd 100 Kilometern. Unterdessen hat die irakische Luftwaffe in der Nacht zum Dienstag wieder zwei Angriffe auf „Seeziele“ gemeldet, die zunächst nicht bestätigt werden konnten. Allerdings pflegen unter iranischer Flagge fahrende Schiffe in der Regel keine Notsignale zu senden.

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