: Haiti: Rebellen überfallen Kaserne
■ Militärposten wurde mit Granaten und Maschinengewehren angegriffen / Oppositionsführer Louis Eugene Athis ermordet
Port au Prince (afp) - Ein Rebellenkommando hat am Montag unter Führung des prominenten Oppositionellen Bernard Sansaricq eine Kaserne in Jeremie überfallen. Die Polizei habe zwei Gefolgsleute Sansaricqs verhaftet, hieß es. Die Gruppe von acht bis zehn Männern habe am Montag morgen den Militärposten am Stadtrand mit Granaten und Maschinengewehren angegriffen und niedergebrannt. Der aus Jeremie gebürtige Sansaricq mußte bereits Anfang der sechziger Jahre als prominenter Gegner der Familiendiktatur der Duvaliers emigrieren. Mit jeweils einer Handvoll Partisanen unternahm er in den Jahren 1964 und 1982 zwei erfolglose Invasionsversuche auf Haiti. Im Exil gründete er die „Nationale Volkspartei“, mit der er vor einigen Wochen der oppositionellen „Koalition für den Endkampf“ gegen den regierenden Militärrat beitrat. Der Mitbegründer und Koordinator der oppositionellen „Demokratischen Bewegung zur Befreiung Haitis“, Louis Eugene Athis, ist in Leogane, 30 Kilometer südwestlich von Port–au– Prince, ermordet worden. Wie der private Rundfunksender Radio Antilles International am Montag berichtete, wurden Athis und einer seiner Berater am Sonntag morgen von Unbekannten, die den Politiker als Kommunisten beschimpften, mit Macheten und Knüppeln erschlagen und anschließend verbrannt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
