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■ McCash Flows OrakelHeiße Tips

So etwas wie die Top Ten der Börsenbriefe gibt es in der - verglichen mit dem Kaliber der Börsenplätze New York, Tokio oder London - unbedeutenden Bundesrepublik nicht. Marktführer ist hier der preiswerteste, Bolko Hoffmanns Effectenspiegel (Auflage: über 100.000), der wöchentlich für 3,50 DM am Kiosk zu haben ist. Ebenfalls am Kiosk erhältlich ist das 14tägig erscheinende Börsen–Journal (7 DM) - beide geben jeweils 5–10 Kauf– und Verkaufempfehlungen, wobei in dieser Menge meist mindestens ein Treffer dabei ist, den man sich in den Wochen danach stolz an die Brust (aufs Titelblatt) heftet. Die wenig oder gar nicht erfolgreichen Empfehlungen tauchen, wenn überhaupt, nur noch am Rande auf. Dieses Prinzip gilt mehr oder weniger für alle Börseninformations–Dienste, auch für die, die nur im Abonnement erhältlich und nicht unbedingt auf reißerische Titel (100 (d.h.auf Hausse eingestellten) Frankfurter Börsenbriefe, die in einer täglichen und einer wöchentlichen Ausgabe erscheinen (letztere für 48 DM/Monat), haben immer einen „Super–Hit“ und potentielle „Kurs– Raketen“ auf Lager. Etwas zurückhaltender im Ton weißt die Actien–Börse jeden Samstag auf die „Special Situation“ der Woche hin, die aus dem Kurs–Verlauf, also markt–technisch und nicht fundamental begründeten Empfehlungen liegen oft richtig, auch wenn bei der Vielzahl der Tips mancher voll daneben geht (40 DM/Monat). Spezialisiert auf Options–Scheine und hier vor allem auf den japanischen Markt ist Trading Paper - aufgrund des Booms in Tokyo erwiesen sich die Tips in der jüngeren Vergangenheit häufig als wahre Goldgrube (115 DM/Quartal). Die Finanzwoche (380 DM/Jahr) berichtet unspektakulär über spekulative Chancen und gilt als Spezialist für den Schweizer Aktienmarkt. Seit Beginn des Jahres gibt es auch eine deutsche Ausgabe des Prudent Speculators (340 DM/Jahr), die vor allem den US–Anlage– Markt abtastet. Viele Börsenbriefe glänzen in ihren Werbeanzeigen mit Beispielen über traumhafte Gewinne aufgrund ihrer Empfehlungen - wenn diese aber 4 oder 5 Jahre zurückliegen, taugen die Kursteigerungen von 1.000 und mittels Annoncen offerierten „Jahrhundert–Chancen“ mit sog. „Penny Stocks“ geboten, selbst ein paar Pfennig sind für diese oft im Ausland oder noch überhaupt nicht gehandelten Aktien zuviel. Denn generell gilt: je „heißer“ ein Anlage– Tip, desto dringender der Verdacht, daß sich ein Dritter längst damit eingedeckt hat und die durch Nachfrage steigenden Kurse zum Verkauf nutzen will.

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