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CDU zweifelt an Molke–Entsorgung

Wiesbaden (ap) - Zweifel, ob im mittelhessischen Hungen die radioaktiv verstrahlte Molke entsorgt werden kann, hat die hessische CDU geäußert. Der CDU– Fraktionsvorsitzende im hessischen Landtag, Nassauer, sagte am Dienstag in Wiesbaden, insbesondere wasserrechtliche Fragen ließen es „zweifelhaft erscheinen, ob Hungen ein geeigneter Standort ist“. Nach Ansicht des früheren Landwirtschaftsministers und Bezirksvorsitzenden der südhessischen SPD, Görlach, soll sich die hessische Landesregierung „schnell und deutlich“ gegen die Entsorgung des Molkepulvers in Hungen aussprechen. In den Moha–Werken sollen nach bisherigen Plänen des Bundesumweltministeriums die 5.000 Tonnen des aus Bayern stammenden radioaktiven Molkepulvers entsorgt werden. Die Stadt Hungen hat sich mittlerweile gegen das Vorhaben ausgesprochen. Zweifel wurden auch vom hessischen Umweltminister Karlheinz Weimar geäußert, da die Anlage in einem Wasserschutzgebiet stehen würde, aus dem unter anderem Frankfurt versorgt wird. Weimar hatte aus diesem Grund in der vergangenen Woche in einem Schreiben an die Stadt Hungen erklärt, daß „eine Genehmigung einer solchen Anlage in Wasserschutzgebieten als außerordentlich kritisch anzusehen ist“. Görlach sagte, die vom Bundesumweltminister geplante Entsorgung des Molkepulvers bedeute für die Region sowie für knapp eine Million Menschen, die mit Wasser aus dem betroffenen Gebiet versorgt werden, eine Gefahr. Ministerpräsident Wallmann, für den das Molkepulver eine „Altlast“ aus seinen Zeiten als Bundesumweltminister sei, solle sich mit seinem Kollegen Franz Josef Strauß in Verbindung setzen, „damit das Problem dort, wo es entstanden ist, nämlich in Bayern“, gelöst werde.

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