: Bekennerbrief zum Richteranschlag
Berlin (taz/dpa/ap) - Die „Revolutionären Zellen“ (RZ) haben sich in einem fünfseitigen Schreiben an zwei Nachrichtenagenturen zu dem Anschlag auf den für Asylangelegenheiten zuständigen Bundesverwaltungsrichter Günter Korbmacher bekannt. Korbmacher, der am Dienstag von einem Motorrad aus durch mehrere gezielte Schüsse in die Beine verletzt worden war, sei ein „Schreibtischtäter par excellence“, heißt es in dem fotokopierten Brief. Den „bewaffneten Angriff auf Personen wie Korbmacher und Hollenberg“ (den im letzten Jahr angeschossenen Leiter der Berliner Ausländerpolizei, d. Red.) begründen die Schreiber des Bekennerbriefes u.a. mit den „NS–Methoden, mit denen die internationale Flucht– und Wanderarbeiterbewegung in die Metropolen eingedämmt werden soll.“ Weiter heißt es: „Jemandem, der Menschen in die Folter oder einen drohenden Tod schickt, kann man nicht das Auto anstecken oder eine Abreibung verpassen. Das ist unangemessen und verniedlicht sein Verbrechen.“ Man habe den für eine restriktive Asylrechtsprechung bekannten Bundesrichter „politisch brandmarken“ und ihm „die Karriere zerstören“ wollen, heißt es in dem mit „Revolutionäre Zellen“ unterzeichneten Brief. Von den beiden Urhebern des Anschlages, die auf einem Motorrad unerkannt fliehen konnten, fehlt bisher jede Spur. Einen Kilometer weiter fand die Polizei das Motorad der beiden, eine in Neuss gestohlene Yamaha mit gefälschtem Berliner Kennzeichen. Ve.
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