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Reinigungsgift in Lebensmitteln

Wiesbaden (ap/taz) - In 451 von 588 Lebensmittelproben, die aus etwa 150 Betrieben in der Nähe chemischer Reinigungen entnommen wurden, haben hessische Lebensmittelkontrolleure die Chemikalie Tetrachlorethen (PER) entdeckt. PER gilt nach verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen als krebserzeugend, wurde aber bisher in der BRD noch nicht entsprechend eingestuft. Wie der hessische Sozialminister Karl Trageser am Montag zum Auftakt der Sonderaktion „Arbeitsschutz in chemischen Reinigungen“ mitteilte, mußten in 13 Betrieben Lebensmittel aus dem Verkehr gezogen werden, weil sie mehr als ein Milligramm PER pro Kilo (mg/kg) enthielten. In den restlichen verunreinigten Proben überschritt der PER–Gehalt meist den gültigen Grenzwert für Trinkwasser, der nur 0,025 mg/kg beträgt, für Lebensmittel aber nicht herangezogen wird. Die Arbeitsschutzaktion soll gesundheitliche Belastungen von Mitarbeitern durch PER aufspüren helfen. In den kommenden drei Wochen werden zehn chemische Reinigungen im Raum Wiesbaden daraufhin untersucht, wie stark die dort Beschäftigten der Chemikalie ausgesetzt sind. Nach der Gefahrstoffverordnung müssen Arbeitsverfahren so gestaltet werden, daß gefährliche Substanzen nicht freigesetzt werden.

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