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USA fordern Waffenembargo gegen Iran

■ Nach US–Angriff auf iranisches Schiff erhöhte Alarmbereitschaft in aller Welt / Weltsicherheitsrat soll Resolution zum Waffenembargo beschließen / US–Kongreß äußert sich kritisch zur US–Aktion im Golf

Berlin (wps/taz) - Die USA haben als Antwort auf die Drohung Teherans mit Vergeltungsschlägen für das Aufbringen des iranischen Landungsschiffs „Iran Ajr“ erhöhte Alarmbereitschaft für amerikanische Einrichtungen in aller Welt angeordnet. Nach der Rede des iranischen Präsidenten Ali Khamenei vor der UN– Vollversammlung, in der er Vergeltung für den Angriff zweier US–Helikopter auf ein iranisches Boot androhte, hat die US–Regierung außerdem erneut ein Waffenembargo gegen Iran gefordert. Doch außer Großbritannien, Frankreich und Kanada scheinen die wenigsten Länder an Sanktionen wirklich interessiert zu sein, obwohl auch das erneute Treffen zwischen UNO–Generalsekretär Perez de Cuellar und dem iranischen Präsidenten in der Nacht zum Mittwoch keine Ergebnisse brachte. Das iranische Regime weigert sich nach wie vor, die UN–Resolution 598 zu akzeptieren. Es hatte stattdessen einen „informellen“ Waffenstillstand vorgeschlagen, der erst einklagbare Gültigkeit bekommen sollte, wenn eine Kommission die Kriegschuld des Irak geklärt habe. Die Regierung in Bagdad lehnt diese Forderung jedoch strikt ab. Am Mittwoch erklärte Khamenei, daß Iran „auf keinen Fall einen totalen Krieg mit den USA führen wolle“. Man behalte sich aber das „Recht auf Vergeltung“ für den US–Angriff auf das iranische Schiff im Persischen Golf vor. Auf einer internationalen Pressekonferenz am Rande der 42. UNO–Vollversammlung in New York sagte Khamenei am Mittwoch gleichzeitig, Teheran habe „die Tür zu Verhandlungen nicht geschlossen“. Fortsetzung auf Seite 6 Kommentar auf Seite 4

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