piwik no script img

Freie Bahn für ALKEM

Wiesbaden/Hanau (dpa) - In dem seit zwölf Jahren dauernden atomrechtlichen Genehmigungsverfahren für die plutonium verarbeitende Brennelementefabrik ALKEM in Hanau ist die vorletzte Hürde überwunden. Als Voraussetzung der von der hessischen Landesregierung angekündigten ersten Teilerrichtungsgenehmigung hat der Hanauer Magistrat am Montag drei Abweichungen vom Baurecht gebilligt, die es der Firma ermöglichen, ein neues Produktionsgebäude entsprechend der werkseigenen Planung zu errichten. Die erste Teilerrichtungsgenehmigung könne entweder in diesen Tagen oder auch erst in einigen Wochen erteilt werden, sagte die Sprecherin des Umweltministeriums. Der Hanauer Stadtbaurat Anderle (SPD) sagte zu den Entscheidungen des Magistrats, die Fluchtwege in der neuen Fertigungshalle von ALKEM dürften länger sein als die in der hessischen Bauordnung vorgeschriebenen 35 Meter. Auch sei dem Werk gestattet worden, das neue Gebäude ohne die normalerweise grundsätzlich vorgeschriebenen Fenster zu errichten. Die dritte Abweichung vom Baurecht betreffe die Gestaltung der Ein– und Ausgänge von Treppenhäusern. Sämtliche Maßnahmen hätten keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage. Ebenso wie andere Nuklearbetriebe in Hanau arbeitet auch ALKEM seit 1975 ohne endgültige amtliche Erlaubnis auf der Grundlage einer vor zwölf Jahren in Kraft gesetzten Übergangsbestimmung des Atomgesetzes. ALKEM ist bundesweit der einzige gewerbliche Betrieb, in dem Plutonium verarbeitet und gelagert wird.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen