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Fünf folternden Offizieren in der Türkei droht Knast

Istanbul (taz) - Gefängnisstrafen zwischen 24 und 30 Jahren forderte der Staatsanwalt für die fünf Militärs, die im türkischen Bingöl angeklagt sind, den 25jährigen Dorflehrer Siddik Bilgin durch Folter ermordet zu haben. Der Prozeß um den Tod Siddik Bilgins ist einer der wenigen Prozesse in der Türkei, in dem es wegen Folter zu einer Anklageerhebung gegen Miltärs kam. „Siddik Bilgin ist von Angehörigen der Sicherheitskräfte erschossen worden, als er versuchte zu fliehen“, hieß es im Kommunique der Kriegsrechtskommandatur vom August 1985, wenige Wochen nach Bilgins Tod. Nachforschungen türkischer Journalisten und sozialdemokratischer Parlamentarier an Ort und Stelle erzwangen eine Überprüfung der Todesumstände. Eine Autopsie des Leichnams ergab eindeutige Spuren von Folterungen am Körper. Der Prozeß gegen die fünf Militärs liefert mit den Zeugenaussagen ein Bild davon, wie in kurdischen Dörfern mutmaßliche PKK– Guerilleros gejagt werden: „Mein Mann wurde, die Augen verbunden, an ein Militärauto gefesselt. Der Offizier Alki Sahin und die anderen schlugen mit Stöcken auf ihn ein. Blut spritzte aus seinem Gesicht. Sein Kopf fiel zur Seite. Der ist hin, haben die Militärs geflüstert. Daraufhin wuschen sie sein Gesicht im Brunnen und brachten ihn zur Gendarmeriestation“, berichtete die Ehefrau Bilgins vor Gericht. Alle Angeklagten befinden sich auf freiem Fuß. öe

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