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Berliner LAV: Przytarski geht

■ Der stellvertretende Berliner Verfassungsschutz–Chef Przytarski soll versetzt werden / Dubiose Rolle in zahlreichen Affären / Beim Berliner Landeseinwohneramt wäre ein Posten frei

Von Benedict M. Mülder

Berlin (taz)– Schneller als erwartet reagiert der Berliner Innensenator auf Berichte über erhebliche Pannen beim Berliner Landesamt für Verfassungsschutz (LAV). Der seit März 1985 amtierende Vize–Chef des Berliner VS, Hans–Jürgen Przytarski, soll noch in diesem Jahr versetzt werden. Entsprechende Überlegungen bestätigte ein Sprecher der Berliner Innenverwaltung. Weil es sich um eine „Personalangelegenheit“ handle, wollte er keine weiteren Auskünfte geben. Der VS hatte zu Beginn der Woche für Schlagzeilen gesorgt, weil er den Hausbau für einen seiner Mitarbeiter von einem KGB–Agenten hatte ausführen lassen. Darüber hinaus war er in Zusammenhang mit der Schmücker–Affäre neuerlich belastet worden. Dem Vernehmen nach drängt die SPD jetzt darauf, daß statt des früheren CDU–nahen Oberstaatsanwaltes ein „Mann ihres Vertrauens“ in die Spitze des LAV berufen wird. Przytarski war in zahlreichen Terrorismus–Verfahren (Schmücker–Prozeß, radikal) als ermittelnder Staatsanwalt tätig und hatte sich bereits damit einen zweifelhaften Ruf erworben. Für Schlagzeilen sorgte er außerdem vor einem Jahr, als er als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuß zur Aufklärung des Korruptionsskandals vernommen wurde. Er hatte 1980 in seiner Eigenschaft als Oberstaatsanwalt für einen langjährig mit ihm verbundenen Steuerberater „Freundschaftsdienste“ geleistet, als dessen Wohnung durchsucht und er wegen betrügerischer Warentermingeschäfte in Untersuchungshaft genommen wurde. Disziplinarische Vorermittlungen gegen Przytarski wurden später eingestellt. Vor seiner Ernennung zum Vize–Chef galt er trotz Bedenken bei alliierten Stellen nicht als „Sicherheitsrisiko“. Mit welchen Aufgaben er betraut wird, ist noch offen. Sowohl beim Landeseinwohneramt wie auch beim Landesverwaltungsamt sind oder werden Direktorenposten frei. tazintern

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