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Krisengewinnler

■ Zu Blüms Betonkur für das Revier

Es ist schon erstaunlich, daß ein verantwortlicher Politiker nach 20 Jahren ökologischer Diskussion immer noch den primitivsten Beton-Keynesianismus als Strategie gegen die Regional-Krise an der Ruhr anpreist. Die Arbeitsplätze in Bergbau und Stahl dadurch sicherer machen zu wollen, daß man jedem Schrebergartenbesitzer seine Autobahnzufahrt hinlegt – das ist nicht nur dumm, sondern unverfroren.

Es spekuliert darauf, daß die von Zukunftsangst geplagten Stahlarbeiter und jene, die schon jetzt die Erwerbslosenstatistik im Revier auf Höchstniveau bringen, am Ende jeder billigen Demagogie hinterherlaufen werden. Es ist die alte Leier vom Investitionshemmnis Ökologie, die jetzt mit der sozialdemokratischen Landesregierung in Verbindung gebracht wird. In ihren Wahlprogrammen traut sich die CDU schon längst nicht mehr, solchen Schwachsinn zu schreiben.

Blüm will mit seiner Mischung aus Beton und High- Tech den Vorsprung von Bayern und Baden-Württemberg aufholen, als ob die Arbeitslosenstatistik durch High-Tech- Investitionen auch nur hinter dem Komma angekratzt werden könnte. Der CDU-Populist Blüm weiß natürlich, daß die Krise des Reviers so nicht gelöst werden kann. Aber er spekuliert darauf, daß ihm die Ratlosigkeit aller anderen die Wähler zutreibt. Strategie eines Krisengewinnlers. Martin Kempe

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