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Pretoria sauer über Angolas Vorstoß

■ Luanda laut Washington zum Rückzug kubanischer Truppen bereit / Erstmals Verhandlungen mit US– und kubanischem Teilnehmer / Südafrika fühlt sich von USA überrannt

Pretoria/Washington (afp) - Auf äußerste Zurückhaltung ist am Dienstag in Südafrika das „prinzipielle“ Einverständnis Angolas gestoßen, die rund 40.000 in dem südwestafrikanischen Land stationierten kubanischen Soldaten abzuziehen. Luanda will damit nach Angaben des US–Außenministeriums vom Vortag eine völlige Unabhängikeit für das von Südafrika besetzte Namibia ermöglichen. In Pretoria erklärte Außenminister Roelof Botha, seiner Regierung liege „nichts Offizielles“ zu diesem Thema vor. Auch finde er es „sehr befremdend“, daß der für Afrika zuständige Abteilungsleiter im State Departement, Chester Crocker, - der das Zugeständnis Luandas in der vergangenen Woche ausgehandelt haben soll - seine Pretoria direkt betreffenden Verhandlungsergebnisse über die Medien bekanntgebe und sich nicht vorher mit der südafrikanischen Regierung abspreche. An den Verhandlungen nahm auch ein Vertreter Kubas teil. Das Politbüromitglied vermerkte dabei, daß für den Truppenabzug drei Jahre vorgesehen seien. Pretoria hält seit Jahren an seinem Junktim fest, daß erst die kubanischen Truppen aus Angola abgezogen werden müssen, bevor Namibia die Unabhängigkeit erhalten kann. Mehrere Resolutionen der Vereinten Nationen, die einen Rückzug Südafrikas aus Namibia forderten, wurden von der Republik am Kap abgelehnt. Das Angebot Angolas fällt mit Berichten zusammen, wonach die von Südafrika und den USA unterstützten rechtsgerichteten Rebellen der UNITA, die seit Jahren gegen die marxistische Regierung in Luanda und deren verbündete kubanische Truppen kämpfen, möglicherweise die Oberhand in den Kämpfen um die strategisch wichtigen Städte Cuemba im Landesinneren und Cuito Cuanavale im Süden Angolas gewinnen. Eine Niederlage in diesen beiden Gefechten würde für die angolanische Regierung politisch und militärisch einen schweren Schlag darstellen.

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