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Strohhalm

■ Ablehnung der Contra-Gelder steht auf tönernen Füßen

Schwerer Schlag für Reagan“, „Sieg der Vernunft“, die ersten Kommentare klingen verheißungsvoll. Sicherlich: Wäre es anders gekommen, dann könnte man den Zentralamerika-Friedensplan jetzt schon zu den Akten legen. Doch der Erfolg der Contra-Gegner hing an ganzen fünf Stimmen, und kaum stand er fest, da meldeten sich schon die ersten Nein-Sager unter den Republikanern bei Außenminister Shultz und gaben ihm Ratschläge, mit welchen Änderungen künftige Contra-Anträge wieder auf ihre Unterstützung zählen könnten. Die Abstimmungen darüber werden das ganze Jahr über weitergehen.

Und dann die Abgeordneten der Demokraten: Nur wenige von ihnen sind prinzipiell gegen Reagans Contra-Lieblinge. Die meisten weigern sich nicht prinzipiell, sie als Druckmittel gegen die auch von ihnen ungeliebten Sandinisten zu gebrauchen. Ihr Nein am Mittwoch galt nur einer weiteren Stärkung der Contra. Denn die hätte den USA nur noch die militärische Option gelassen, den Weg zu erfolgreichen Verhandlungen in Nicaragua dagegen gänzlich verbaut.

Ohnehin weiß in Washington jeder, daß die CIA ihren Schützlingen das Waffenarsenal für 1988 längst gefü Nicaraguas kann kaum noch schlimmer werden. Für die Sandinisten, die dringend ein Ende des Krieges brauchen, ist die Ablehnung der 36 Millionen vorerst nur ein Strohhalm. Schon bald könnte er sich als zu leicht erweisen. Michael Rediske

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