: Es sind noch Plätze frei in UdSSR-Raumschiffen
Montreux (afp) – Die zweite internationale Ausstellung „Space Commerce“ (Weltraum-Handel), die am Dienstag in Montreux eröffnet wurde, wird von einer offensiven sowjetischen Handelspolitik bestimmt.
Unter den 500 Ausstellern waren vor allem die Stände der beiden sowjetischen Agenturen „Glawkosmos“ und „Licensintorg“ den ganzen Tag über belagert.
Alexander Dunajow, Vorsitzender der Glawkosmos, einer kommerziellen Weltraum-Behörde, erklärte gegenüber AFP, daß nach einer Übereinkunft mit der amerikanischen Gesellschaft Payload Systems über Experimente an Bord der sowjetischen Station „Mir“ und einem zweiten Vertrag mit der bundesdeutschen Firma Kayser über den Bau der Trägerrakete Proton nun auch eine Option mit der britischen Agentur British Aerospace über die Beförderung eines Satelliten vereinbart worden sei. Die Vertreter der britischen Firma auf der „Space Commerce“ betonten jedoch, daß sie von einer solchen Option nichts wüßten.
Der Direktor des amerikanischen Büros für kommerzielle Weltraumprogramme, Gregg Fawkes, erklärte, daß das sowjetische Angebot, auch versiegelte und von westlichen Ingenieuren überwachte Elemente zu den Abschußrampen zuzulassen, und auf diese Weise die Vertraulichkeit der Nutzlasten zu sichern, die Spezialisten im Pentagon kaum überzeugt hätte.
Der Direktor der Payload Systems, George Economy, der gerade einen Vertrag mit der sowjetischen Gesellschaft für internationale Handelsverträge, Licensintorg, über Experimente zur Kristallisation von Proteinen an Bord der sowjetischen Orbitalstation „Mir“ abgeschlossen hat, berichtete, daß die Preise für Nutzlasten in der Station dafür „vernünftig“ seien, aber über 15.000 Dollar je Kilogramm lägen.
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