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The Beat Goes on

■ Zur Selbst–Stillegung der NUKEM

Die zum Dauerbrenner gewordenen Skandale in der bundesdeutschen Atomwirtschaft habe ein erstes Bauernopfer gefordert. Um ein Ventil für das Entweichen des „öffentlichen Drucks“ auf die Nuklearindustrie zu schaffen, haben die Herren aus den Vorstandsetagen von DEGUSSA und RWE den wachsenden Heerscharen der Kritiker - die sich nach den Schmiergeld– und Faßaffären selbst in der CDU zu tummeln begannen - die ohnehin schon angeschlagene Brennelementefabrik NUKEM zum Fraß vorgeworfen. Dieser demonstrative Akt, der einen administrativen Akt des hessischen Umweltministers Weimar überflüssig macht, kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Atommafia bereits fieberhaft „und mit Hochdruck“ (Weimar) an der Anlage NUKEM (neu) bastelt, damit bei der Brennelementeproduktion mittelfristig alles fest in deutscher Hand bleibt. Die hessischen Grünen und die Hanauer Bürgerinitiativen freuen sich zurecht über den „Fall“ der uralten illegalen Strahlenschleuder NUKEM. Im Kampf gegen die NUKEM (neu) und die anderen Hanauer Atomfabriken sind Massenproteste - Hanau Demo am 19.3.88 - und Interventionen auf der juristischen und politischen Ebene weiter angesagt: „The beat goes on!“ Klaus–Peter Klingelschmitt

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