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Degussa stößt ihre NUKEM–Anteile ab

■ Die Weltfirma Degussa will ihr „Schmuddelkind“ NUKEM loswerden / Degussa–Chef Becker: „Lotse geht von Bord“

Von Klaus–Peter Klingelschmitt

Frankfurt (taz/dpa) - Die „honorige hessische Firma Degussa“ (Ministerpräsident Wallmann) sei wie ein Lotse an Bord des NUKEM–Schiffes gegangen, das steuerlos „herumtrieb“, meinte Degussa–Chef Gert Becker. Doch jetzt wolle man „so schnell wie möglich“ wieder von Bord gehen: Die Degussa, die ihre 35 „unternehmerische Obhut“ genommen hatte, wird ihren Anteil an dem Skandalunternehmen abgeben, teilte Becker am Dienstag in Frankfurt mit. Ein neuer Gesellschafter sei „denkbar“, doch Namen von potentiellen Verhandlungspartnern wollte Becker nicht nennen. Seit der von den Aufsichtsbehörden im Zuge des NUKEM/ Transnuklear Schmiergeld– und Faßskandals angeordneten „vorübergehenden Stillegung“ von NUKEM (alt) habe die NUKEM einen Umsatzrückgang zu verzeichnen, der allerdings „schwer zu beziffern“ sei, meinte Becker weiter. Auf einer NUKEM–Betriebsversammlung am Montag wurde gleichfalls die Zukunft des gesamten Unternehmens diskutiert. Angesichts der Tatsache, daß die Baukosten für die NUKEM (neu) von prognostizierten 120 Millionen DM auf inzwischen 220 Millionen DM angewachsen sind, forderten mehrere Sprecher ein verstärktes Engagement der Gesellschafter Degussa (35 RWE (45) und Imerial Smelting Corporation/London (10 zu finanzieren sei. Mit der Fertigstellung von NUKEM (neu) steht und fällt jedoch das gesamte Konzept des Unternehmens im Atombereich. In einer ersten Stellungnahme zur finanziellen Zukunft der NUKEM hatten die Anteilseigner Ende vergangener Woche eine Erhöhung der Eigenkapitaldecke der Firma um 50 Millionen DM auf 77 Millionen DM zugesichert.

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