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Rebmann stolz auf Aktion gegen KGB

■ Sechs KGB–Spione in Haft / Ermittlungen gegen weitere Dunkelmenschen / Neue Fahndungsmethoden

Karlsruhe (ap) - Generalbundesanwalt Kurt Rebmann gab am Montag in Karlsruhe bekannt, daß bundesdeutsche Sicherheitsbehörden in der vergangenen Woche zehn mutmaßliche Spione des KGB vorläufig festgenommen haben und sechs in Haft sitzen. Rebmann sagte, insgesamt ermittele seine Behörde gegen 24 mutmaßliche Spione. Am vergangenen Mittwoch und Donnerstag hätten die Fahnder in 15 dieser Verfahren 33 Objekte im ganzen Bundesgebiet durchsucht und zehn Menschen vorläufig festgenommen. Gegen acht dieser Verdächtigen habe der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof am 24. März Haftbefehl erlassen. Auf Anregung der deutschen Sicherheitsbehörden habe es in der Schweiz eine weitere Festnahme gegeben. Unter den Verhafteten seien ein 44 Jahre alte Unternehmer, sowie ein in Kolumbien geborener Diplomingenieur. In Haft säßen ferner drei Spätaussiedler aus der Sowjetunion, sowie ein vierter, der die israelische Staatsbürgerschaft besitze. Rebmann betonte, alle hätten nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden für die sowjetischen Nachrichtendienst KGB gearbeitet. Der Generalbundesanwalt bestätigte zum ersten Mal, daß auch die vor rund anderthalb Wochen in Bonn festgenommene Sachbearbeiterin im Entwicklungshilfeministerium, Elke Falk, für den KGB gearbeitet habe. Der Präsident des Kölner Bundesamtes für Verfassungsschutz, Gerhard Boeden berichtete auf der selben Pressekonferenz, eine kleine Ermittlungsgruppe habe seit einem Jahr an neuen Methoden zur Enttarnung von Ostagenten gearbeitet. Eine dieser Methoden habe auf die Spur der Verdächtigen und auch von Elke Falk geführt. Rebmann sprach sich angesichts der Tatsache, daß unter den Verhafteten vier Aussielder aus der Sowjetunion waren, für besondere Sicherheitsüberüfungen bei Spätaussiedlern aus.

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