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Degussa: „Umweltschutz dämpft den unternehmerischen Wagemut“

Frankfurt (taz) - Ein Antrag auf Nichtentlastung des Vorstands ist auf der Jahreshauptversammlung der DegussaAG in der Frankfurter Alten Oper gescheitert. Antragsteller Eduard Bernhard, Sprecher der Initiative Umweltschutz Hanau, begründete in seinem von großem Applaus begleiteten Antrag, daß die Degussa–Vorstandsmitglieder Liebmann und Becker als Aufsichtsratsmitglieder der Nukem, an der die Degussa mit 35 Prozent beteiligt ist, in Hinsicht auf den Atommüllskandal bei der Nukem– Tochter Transnuklear kläglich versagt hätten. Andere Aktionäre übertrugen Bernhard daraufhin spontan ihr Stimmrecht über 420 Aktien. Degussa–Vorstandvorsitzender Becker rechtfertigte hingegen nochmals die „unternehmerische Obhutnahme“ der Nukem aus „sachlichen Gründen“. Die machte er in seiner Erklärung in der günstigen Stromversorgung des Degussa–Konzerns durch die Atomenergie aus. Er habe zudem keine Zweifel an der Sicherheit der Atomenergienutzung und bedankte sich deshalb bei der Bundesregierung und der Hessischen Landesregierung für deren Atomkurs. Dennoch werde die Degussa aus der Brennelemente–Fabrikation ausscheiden - das zumindest konnten aufmerksame Zuhörer Beckers langer Rede entnehmen. In einem übertriebenen Umweltschutz, so Beckers Warnung, seien Risiken zu erkennen: „Sie dämpfen den unternehmerischen Wagemut“. Daß es dem Degussa–Konzern aber bei Leibe nicht so schlecht geht, wie Becker glauben machen wollte, ist an den neuen Aufsichtsratmitgliedern zu erkennen. Mit Arvi Hillar Parbo wurde der Chairman der Western Mining Corporation / Australien in die Degussa geholt. Die Western Mining ist zu einem erheblichen Teil im Uran–Abbau tätig. Michael Blum

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