: Airbus–Teile aus Südostasien
Hannover (ap/reuter) - Einzelne Teile der europäischen Airbus–Flugzeuge sollen künftig in südostasiatischen Billiglohnländern hergestellt werden. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Airbus Industrie, Franz Josef Strauß, sagte am Mittwoch auf der Hannover–Messe, wegen der schlechten Kosten–Gewinn–Spanne müßten einzelne Fertigungselemente billigeren Herstellerländern übergeben werden. Voraussetzung sei allerdings, daß die Sicherheit der Flugzeuge gewährleistet bleibe. Nach Angaben von Strauß liegen die Kosten der hochsubventionierten Airbus–Produktion bei MBB um zehn bis 15 Prozent über dem Anteil an den Erlösen. Die Bundesregierung stelle als Bedingung für weitere Hilfen bis 1990 Einsparungen von 660 Millionen DM. Die deutsche Luftfahrt– Industrie könne aber „auch bei äußersten Anstrengungen“ nur etwa 270 Millionen DM einsparen. Um den Rest auszugleichen, solle deshalb ein Teil der Produktion ins Ausland verlagert werden. Strauß verwies darauf, daß der französische Partner Aerospatiale bereits einen „erheblichen Teil“ seiner Airbus–Produktion nach Kanada vergeben habe. Auf die Frage nach möglichen Ausweichländern für MBB nannte Strauß Südkorea, Taiwan und Hongkong. In den asiatischen Ländern seien die Kosten nur etwa halb so hoch wie in der Bundesrepublik. In den letzten Wochen war auch Indonesien wiederholt als neues Produktionsland im Gespräch.
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