Sgt. Pepper“blaumies“

■ Farbstoff–Anschlag auf „Jaffa“–Grapefruits in Nürnberg / Eine Tonne aus dem Verkehr gezogen

Nürnberg (taz) - Bei einem Anschlag auf „Jaffa“–Grapefruits in den Nürnberger Filialen des „Kaufmarktes“ standen die Beatles Pate. Ein unbekanntes „Kommando Sergeant Pepper“ zeichnet sich in einem Bekennerschreiben, das die taz am vergangenen Dienstag in ihrem Nürnberger Briefkasten vorfand, verantwortlich, israelische Südfrüchte letzten Samstag mit einer ungefährlichen Lebensmittelfarbe „blaumies geimpft“ zu haben. Mit einer Anspielung auf den Beatles–Film „Yellow submarine“, in dem die Bewohner von „pepper–land“ mit der Unterstützung von Sergeant Pepper gegen die „Tyrannei der Blaumiesen und ihrer Helfeshelfer“ kämpfen, erklärt das Kommando die „Aktion als eine mögliche Form des aktiven Boykotts israelischer Waren“ und als „Ausdruck unserer Solidarität mit dem Kampf des palästinensischen Volkes gegen seine Besatzer“. Bekannt wurde das Attentat auf die südländischen Früchte erst durch die Anfrage der taz bei der Pressestelle der Polizei. Die Ermittlungsbehörden eilten sogleich zu den Niederlassungen der Kaufhauskette und zum Ordnungsamt. Der Chemiker vom Ordnungsamt bestätigte inzwischen den Fund von einer mit ungiftiger Farbe geimpften Grapefruit. Die Kunden der Kaufhauskette werden die nächsten Tage auf den Genuß israelischer „Jaffas“ verzichten müssen. Die Geschäftsleitung ließ die Regale räumen und zog etwa eine Tonne der Südfrüchte aus dem Verkehr. WG