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Computerviren aus Israel

■ „Chaos Computer Club“: In Israel eingepflanzte Viren könnten weltweit MS–DOS–Betriebssysteme angreifen

Aus Hamburg Ute Scheub

Was zunächst nach einem verspäteten Aprilscherz klang, ist nach Versicherung des Hamburger „Chaos Computer Clubs“ (CCC) durchaus ernst zu nehmen. Dessen Zentralorgan Datenschleuder zufolge wird heute, Freitag, den 13. Mai, ein aus dem Nahen Osten eingeschmuggelter Computervirus alle für ihn erreichbaren Datenbestände zerstören, wenn sich die Betreiber nicht mit einem sogenannten „Serum“ schützen. Nach Berichten der Jerusalemer Tageszeitung Maariv und der New York Times breitet sich das bösartige Virus in Israel und über die internationale Datenvernetzung auch in den USA auf Rechnern aus, die mit dem weitverbreiteten Betriebssystem MS–DOS gefahren werden. Computerviren sind sogenannte Programmroutinen, die von Hackern in fremde Computer eingeschleust werden, sich dort unkontrolliert vermehren und andere Daten „auffressen“. Wie in der Gentechnologie mehren sich nach Auskunft des Chefredakteurs der Datenschleuder auch in der Computertechnologie „Freilandversuche“: Einmal ins Netz ausgesetzt, kann sich das Virus schnell international verbreiten. Nicht nur der CCC vermutet, daß es sich bei der „Virusverseuchung“ um einen politisch motivierten Sabotageakt aus Anlaß des 40.Jahrestags der Staatsgründung Israels handeln könnte. Dort ist inzwischen ein „Serum“ entwickelt worden, mit dem die Virusroutine geortet und ausgeschaltet werden kann. In einem Telex an verschiedene Bundesministerien hat der CCC empfohlen, in Anlehnung an Israel Präventionsmaßnahmen einzuleiten. Diejenigen, denen das nicht mehr gelingt, sollten am 13.Mai den Betrieb von MS–DOS–Rechnern mit möglicherweise lebenswichtigen Aufgaben (z.B. in Krankenhäusern) vermeiden.

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