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Israels Armee gegen Hizbollah

■ Israels Armee greift Hizbollah–Stellungen im Süd–Libanon mit Jagdbombern und Panzern an

Beirut (afp/rtr) - Mit Jagdbombern und Hubschraubern hat die israelische Armee am Mittwoch morgen Stellungen der Hizbollah im Süd–Libanon angegriffen. Unterstützt von schwerem Artillerie–Beschuß und Panzereinheiten drangen gleichzeitig mehrere hundert israelische Soldaten und Milizen der von Israel ausgehaltenen faschistischen SLA in das bergige Gelände nördlich der 15 Kilometer breiten sogenannten „Sicherheitszone“ ein. Nach Angaben der libanesischen Polizei richtete sich der Angriff auf einige Dörfer, in denen sich Einheiten des „Islamischen Widerstands“, einer paramilitärischen Untergruppe der schiitischen Hizbollah, festgesetzt hatten. „Unsere Kämpfer schlagen sich mit wilder Entschlossenheit“, meinte dazu ein Sprecher der Gruppe in Beirut. Während die Hizbollah am Dienstag in Beirut die letzten noch von der Amal–Bewegung gehaltenen Positionen in den südlichen Vororten überrannte, muß die „Partei Gottes“ mit dem Verlust ihrer eigenen letzten Stellungen im Süd–Libanon rechnen, wenn der israelische Angriff erfolgreich verlaufen sollte. Im April hatte sich die Amal gegen die Hizbollah im Süden durchgesetzt und konnte nach der israelischen Invasion des Süd–Libanon Anfang Mai ihren Einfluß gegenüber der radikaleren Konkurrenz– Partei ausbauen. Wie schon bei der vorherigen Invasion erklärte die israelische Armee–Führung jetzt wieder, Ziel der... Fortsetzung auf Seite 6 begrenzten Aktion sei die Zerstörung von Rückzugsbasen der Hizbollah, von denen aus Angriffe gegen die SLA und Israel durchgeführt würden. Ein Sprecher des israelischen Generalstabs bestätigte am Mittwoch, die Armee habe neue Truppen in Bataillonsstärke in der Nähe der süd–libanesichen Stadt Nabatije an der nördlichen Grenze der „Sicherheitszone“ zusammengezogen. Das zur Zeit von Norwegern gebildete Oberkommando der UNIFIL– Truppen im Süd–Libanon protestierte offiziell gegen Angriffe der SLA auf Soldaten der UNO–Friedenstruppe in den letzten Tagen. Die belgische Organisation „Medizin für die Dritte Welt“ bestätigte am Mittwoch morgen in Brüssel Berichte, wonach der 32–jährige belgische Arzt Dr.Jan Cools seit Samstag gesucht wird. Dr. Cools arbeitete für die norwegische Hilfsorganisation Norwac in dem palästinensischen Lager Rashidiyeh bei der Hafenstadt Tyros, 80 Kilometer südlich von Beirut. Seit der Arzt am Samstag morgen das Lager verließ, fehlt jede Spur von ihm.

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