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Startschuß für Lettre International

Heute haben wir frei. Nicht wegen des schönen Sommerwetters wurde diesmal die Wochenendausgabe auf den Freitag vorgezogen, sondern weil wir am Sonnabend statt der gewohnten taz unseren LeserInnen ein besonderes Präsent vorstellen wollen: die erste deutschsprachige Ausgabe der großen europäischen Kulturzeitschrift „Lettre International“. Bisher erscheint die Zeitschrift in französischer, italienischer und spanischer Ausgabe. Ab Samstag also auch in deutsch. Sie wird an diesem Tag bei allen AbonnentInnen statt der taz im Briefkasten liegen. Und unsere Kioskkäuferinnen werden sie bei ihrer Verkaufstelle ebenfalls vorfinden: gleichsam als symbolische Geste eingehüllt in den Mantel der taz: die fast 100 Seiten mit einem Umschlag von Jörg Immendorff zum taz–Einheitspreis von 1,20 DM. Damit liefert die taz die preisgünstigste Kulturzeitschrift der Welt. Obwohl unsere verlegerischen Möglichkeiten natürlich ungleich geringer sind als die anderer Verlage, hat sich die taz im Frühjahr in einem langen Diskussionsprozeß entschieden, das Erscheinen von „Lettre“ in Deutschland zu ermöglichen. Die Kooperation mit Antonin Liehm, dem Pariser Herausgeber von „Lettre“, sieht so aus: Wir gründeten eine gemeinsame Gesellschaft, bei der Liehm und die taz jeweils zu 50 Prozent als Gesellschafter vertreten sind. Die taz bringt in die Gesellschaft ihre verlegerischen und technischen Möglichkeiten sowie das Gesellschafterkapital von 100.000 Mark ein, Antonin Liehm seine konzeptionelle Kompetenz. Beide Gesellschafter bestimmen die Redaktion der deutschen „Lettre International“. Wir haben uns für taz–Mitgründer Frank Berberich entschieden. Natürlich können wir nicht mehr tun, als „Lettre“ den Start zu ermöglichen und zu hoffen, daß sie bald aus eigener Kraft wächst und blüht. So hat es mit der taz auch einmal angefangen... PS.: Die nächste Ausgabe von „Lettre International“ erscheint im Oktober 1988, die taz wie gemarke

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