Arbeit im Kiez

■ Unter dem Motto Arbeit und Beruf im Kiez 88 findet ab heute zum zweitenmal ein Ausbildungsplatzbasar für Jugendliche statt

Arbeit im Kiez

Unter dem Motto „Arbeit und Beruf im Kiez '88“ findet ab

heute zum zweitenmal ein Ausbildungsplatzbasar für

Jugendliche statt

Zum zweitenmal gehen unter dem Motto „Arbeit und Beruf im Kiez '88“ Kreuzberger Betriebe, Innungen, Kammern, Aus- und Weiterbildungsprojekte auf die Straße. Heute um 11 Uhr beginnt der „Markt der Möglichkeiten“. Die Dresdener Straße verwandelt sich zu einem Ausbildungs- und Arbeitsplatzbasar. Hinter den Marktständen: Unternehmer, Pädagogen und Ausbildungsleiter aus etwa 70 Betrieben. Wie schon im letzten Jahr bieten sie neben Lehrstellen auch jede Menge berufsvorbereitende und -orientierende Informationen an. Interessant dürften die Projekte sein, die neben einer beruflichen Ausbildung auch sozialpsychologische Aspekte wie die Überwindung von Sprachbarrieren und das Nachholen fehlender Schulabschlüsse in ihre Arbeit integrieren.

Initiatoren der Veranstaltung sind zusammen mit dem Arbeitsamt IV (Kreuzberg/Schöneberg) der Kooperationsverbund Kreuzberg e.V., der 1986 im Rahmen seiner Qualifizierungskampagne vom Senat für Wirtschaft und Arbeit ins Leben gerufen wurde. Mit einer Jugendarbeitslosenquote zwischen 15 und 25 Prozent liegt Kreuzberg, zusammen mit Wedding, an erster Stelle der Negativbilanz. Ist die Bilanz der letztjährigen Arbeits- und Ausbildungsbörse mit etwa 30 vermittelten Ausbildungsplätzen und acht festangestellten Hilfskräften als Lagerarbeiter bei 400 Interessenten eher dürftig, so erhoffen sich die Organisatoren für dieses Jahr mehr Resonanz bei Betrieben und Jugendlichen.

Etwa 70 Anbieter, davon 40 Firmen (25 Betriebe mehr als im letzten Jahr) aus den Berufsbranchen Metallverarbeitung, Sanitär-, Bau-, Elektro- und Elektronikindustrie haben sich angekündigt. Allein die Fachgemeinschaft Bau hat für dieses Jahr noch 150 offene Lehrstellen als Maurer, Beton- und Tiefbauer anzubieten. Bei der Fachgemeinschaft Bau haben Jugendliche auch ohne Hauptschulabschluß gute Chancen. 14 Lehrstellen als Verkäuferinnen und zwei Ausbildungsplätze im Büro bietet die Warenhauskette Karstadt an. 360 Ausbildungsplätze als Landschaftsgärtner, Einzelhändler, Installateur, Gebäudereiniger für den Bereich Galvanisierung in Kreuzberger und Schöneberger Betrieben gilt es noch für dieses Jahr zu besetzen. Den Abschluß der zweitägigen Veranstaltung bildet am Donnerstag um 16 Uhr eine Diskussionsveranstaltung zum Thema: Warum finden viele Jugendliche nicht ihren gewünschten Ausbildungsberuf und viele Betriebe nicht die gewünschten Jugendlichen?Andrea Roeder