: Jobs zu vergeben Auf dem Kreuzberger Markt der Möglichkeiten boten Firmen und Arbeitsamt Lehrstellen an / Der Massenansturm arbeitsloser Jugendlicher blieb aus
Jobs zu vergeben
Auf dem Kreuzberger „Markt der Möglichkeiten“ boten Firmen und Arbeitsamt Lehrstellen an / Der Massenansturm
arbeitsloser Jugendlicher blieb aus
Am Mittwoch morgen verwandelte sich die Dresdener Straße in Kreuzberg zu einem Ausbildungsbasar. Sticker, Hochglanzbroschüren, Bewerbungs- und Fragebögen stapelten sich auf den Tresen der etwa 30 bunten Buden Innungen, Kammern, Firmen, Ausbildungs- und Weiterbilddungsprojekte hatten ihre Stände auf dem „Markt der Möglichkeiten“ aufgeschlagen.
Die Initiatoren, das Arbeitsamt IV. und der Kooperationsverband Kreuzberg e.V., hatten 334 Lehrstellen anzubieten. Beherrschten im letzten Jahr noch die Ausbildungsprojekte das Bild, so bestimmten in diesem Jahr 40 Firmen (überwiegend Kreuzberger Kleinbetriebe) die Szenerie auf der Ausbildungsbörse. Trotz der geschätzten 25 Prozent Jugendarbeitslosigkeit im Kreuzberger Kiez blieb der erwünschte Besucherstrom ausbildungssuchender Jugendlicher aus.
Für die 150 freien Lehrstellen bei der Fachgemeinschaft Bau fanden sich 50 Interessenten, die zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen waren, und Karstadt lud 20 Bewerber zu einem Eignungstest ein. Viel Interesse fanden auch die sieben Lehrstellen als Raumausstatter bei der Gesellschaft zur Förderung berufsspezifischer Ausbildung (GFBA), die im Benachteiligtenprogramm ausbildet. In einer Diskussionsveranstaltung „Arbeitsplatz nach Wahl“ stellte sich die BBJ-Consult mit ihrem jetzt neu angelaufenen 501 -Programm vor.
501 Kreuzberger Langzeitarbeitslose wollte der Senat für Arbeit und Wirtschaft nach den Mai-Unruhen '87 fördern. Sie sollten sich selber auf den Weg machen und einen dreijährigen Arbeitsplatz suchen. 50 Arbeitsstellen sind bisher genehmigt und werden im vollen Umfang mit 27.000 DM jährlich vom Senat über drei Jahre hinweg finanziert.
Derzeit arbeiten in diesem Programm 35 Jugendliche, davon sind 14 Frauen, 17 kommen aus Kreuzberg. Ein Tropfen auf dem heißen Stein, der die gewünschte „Befriedung“ des Senats für den Problembezirk Kreuzberg wohl kaum herbeiführen kann. Andrea Roeder
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