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Der Sieger von Algier heißt Arafat

■ Arabische Liga legt Abschlußkommunique ihres Algier-Gipfels vor / Nahost-Politik der USA verurteilt

Der Sieger von Algier heißt Arafat

Arabische Liga legt Abschlußkommunique ihres Algier-Gipfels vor / Nahost-Politik der USA verurteilt

Algier (rtr/ap) - Die Arabische Liga hat auf ihrem Gipfel in Algier die zentrale Rolle der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO für jede Friedenslösung im Nahen Osten bekräftigt und den Vorschlägen des amerikanischen Außenministers George Shultz eine klare Absage erteilt.

In dem am Donnerstag vorgelegten Abschlußkommunique verdammten die 21 Liga-Mitglieder die Politik der Vereinigten Staaten als einseitig israel-freundlich. Sie sagten den Palästinensern im besetzten Westjordanien und im Gaza-Streifen ihre Unterstützung zu. Art und Umfang dieser Hilfe sollte nach Auskunft der Delegierten geheim bleiben.

Beobachter und Diplomaten werteten den Gipfel als Triumph für die PLO und ihren Chef Jassir Arafat. War das Schicksal der Palästinenser beim Gipfel von Amman im vorigen Jahr noch ein zweitrangiger Tagesordnungspunkt gewesen, bestimmte der inzwischen sechsmonatige Aufruhr gegen die israelische Besatzung diesmal die Diskussion.

Die Araber-Staaten unterstützten zugleich die Forderungen der PLO für eine Nahost-Friedenskonferenz. Als Bedingungen nannten sie, daß eine solche Konferenz unter Aufsicht der Vereinten Nationen stattfinden und auf jenen Sicherheitsratsresolutionen basieren müsse, die den vollständigen Rückzug Israels forderten. Das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser müsse garantiert, die PLO müsse als ihr einziger und gleichberechtiger Vertreter zugelassen werden.

Am letzten Tag des Gipfels einigten sich Saudi-Arabien, Kuwait, Katar und die Vereinigten Arabischem Emirate auf bestimmte Summen, die den Israel-Anrainern Jordanien und Syrien sowie der PLO überwiesen werden sollen.

Die Höhe der Summe wird nach Worten des PLO-Sprechers Bassam Abu Scharif geheim gehalten, um Israel im unklaren zu lassen. Später sagte dann aber ein führendes Delegationsmitglied, der gesamte Betrag solle an die PLO gehen, um deren Bedeutung der einzigen Vertreterin der Palästinenser zu unterstreichen. Im ersten Jahr soll es sich nach Angaben aus den Konferenzkreisen um einen Betrag in Höhe von 118 Millionen Dollar handeln.

Mit dem Geld solle der Aufstand am Leben erhalten werden. Der PLO-Vorsitzende Jassir Arafat hatte dem Vernehmen nach um 600 Millionen Dollar pro Jahr ersucht. Allein 50 Millionen Dollar würden in einem Monat gebraucht, um Notleidenden zu helfen, Verletzten ärztliche Versorgung zukommen zu lassen und Streikende für Lohnausfall zu entschädigen.

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