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Ellener Hof nicht sanierbar

■ Vorstand des bankrotten Jungenheims lehnte Vorschläge des Diakonischen Werkes ab / Neuer Start mit kleinen selbstverpflegten Einheiten unwahrscheinlich bis unmöglich

Das Aus für den Ellener Hof, vor 140 Jahren als „Rettungshaus für verwahrloste Jugendliche“ gegründet und heute ein konzeptionell überaltertes und wirtschaftlich bankrottes Heim in der Trägerschaft der Evangelischen Kirche und der Bremer Kaufmannschaft, scheint endgültig gesprochen zu sein: Zum 30. Juli 1989 soll geschlossen werden. Die Leitung des Jungenheimes wies jetzt einen Vorschlag zu „Kürzungen“

und neuer Konzeption, die von der Treuhandstelle des Diakonischen Werkes der nordelbischen Kirche vorgelegt worden war, als „nicht akzeptabel“ zurück: Bessere Wirtschaftlichkeit sei auch hier nicht garantiert, begründete Pastor und Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Wiesenbach seine Haltung gestern gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd). Betriebsräte und MitarbeiterInnen hatten dagegen seit Mo

naten angeregt, aus dem zentral vorsorgten Großheim kleine Wohneinheiten mit eigener Verpflegung zu machen und einen neuen Start mit dem Verkauf einiger der großen Grundstücke zu finanzieren.

Über den Schließungstermin 30. Juni 89 hinaus, so Pastor Wiesenbach, sollten allerdings Jugendliche, für die der Ellener Hof noch eine Betreuungspflicht hat, bleiben können. S.P./ep

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