: Hör-Funken: Rund um die Kartoffel
Rund um die Kartoffel. Der spanische Philosoph Rene de Obaldia nannte das Kartoffelschälen „das vielleicht größte Abenteuer“. In der Tat: Das unaufhörliche Kreisen um die Mikrowelt der Kartoffeln ist die Küchenform abenteuerlicher Weltumsegelungen, nur daß die Bewegungen der Phantasie noch immenser sind. Wahrscheinlich sind alle wirklich wichtigen Entdeckungen und Erfindungen beim Kartoffelschälen zustande gekommen. Zum 250.Geburtstag des großherzigen Förderers der Kartoffel, Antoine Augustin Permentier, gibt es Georges Perecs verspielte und verrückte Würdigung dieses epochalen Lebenswerkes: Fünf Personen finden sich in einem Raum zusammen, und ihre einzige Gewißheit ist: die Kartoffel. Unter historischen, künstlerischen, biologischen, kulinarischen und ökonomischen Gesichtspunkten wird die olle Knolle fortwährend geschält, bis alle große Kartoffelaugen bekommen und der sonst stumme Diener Horatio am Ende sagt: „Die Handlungen der Narren gehen über die Vorhersagen der Weisen hinaus.“ Sonnabend, 21 bis 22.30 Uhr, NDR 3
Prügelpathologie des Alltags. „Wer Gewalt sät, wird Gewalt ernten“ - jedenfalls geht die Kultursendung über alltägliche Gewalt auch diesem Phänomen nach, das sie für einen Teufelskreis hält. Vielleicht trifft das pastorale Bild von der Saat und Ernte der Gewalt zuweilen zu und im Alltag gibt es tatsächlich weniger Monopolisten der Gewalt als in der Politik. Was aber, wenn etwa die staatlichen Inhaber des Prügelrechts auf den Alltag losgelassen werden und nicht ernten, was sie säen? Die Kultursendung über den durchgeprügelten Alltag läßt den Blick unbeirrt über alle seine Formen schweifen und „Erfahrungen von beteiligten und betroffenen Erwachsenen und Jugendlichen, Aussagen von Psychologen, einem Polizisten und des Deutschen Kinderschutzbundes“ ebenso erklingen wie kontrapunktisch historische und literarische Texte aus anderen Ländern und Kulturen. Wer also beim Titel „Wenn Prügel zum Leben gehört“ eine Reportage über die Lebenselixiere der polizeilichen Schutz- und Trutz-Einheiten erwartet, sei von vorneherein gewarnt. Sonntag, 20.15 bis 22 Uhr, WDR 1
up
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen