: Harte Strafen gegen Neonazis in der DDR
Berlin (taz/dpa) - Erneut sind in der DDR harte Strafen gegen rechtsradikale Jugendliche verhängt worden. Das Stadtbezirksgericht Prenzlauer Berg verurteilte am Dienstag fünf junge Männer zu Haftstrafen zwischen zweieinhalb und sechseinhalb Jahren wegen Rowdytum, Herabwürdigung und anderer Straftaten.
Die Rechtsradikalen waren mehrmals nachts in einen jüdischen Friedhof am Prenzlauer Berg eingedrungen und hatten insgesamt 222 Grabsteine beschädigt oder zerstört. Dabei hatten sie faschistische und neonazistische Sprüche gerufen, drei von ihnen hatten auch Passanten attackiert. Die Friedhofsschändung geschah zum Teil im Suff. Laut ADN habe die Beweisaufnahme ergeben, daß sich die Täter „an durch westliche Medien vermittelten faschistischen und neonazistischen Leitbildern“ orientiert hätten und westlichen Einflüssen erlegen wären.b.sch.
Ost-Berlin (taz) - Zur Gründung eines internationalen Kuratoriums zum Wiederaufbau der „Neuen Synagoge Berlin“ in der Oranienburger Straße, hat der Präsident der jüdischen Gemeinden in der DDR, Siegmund Rotstein, aufgerufen. Anlaß: die „Reichskristallnacht“ jährt sich im November zum 50.Male. Das „Centrum Judaicum“ soll zur „Pflege und Verbreitung der Leistungen jüdischer Kultur, Kunst, Literatur und Wissenschaft in Geschichte und Gegenwart“ beitragen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen