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Bat Albrecht um Steuerhinterziehung?

Neues vom früheren Berater von Rath / Brief von Frau Brennecke vorgelegt / Besorgte Albrecht Überläuferstimme?  ■  Aus Hannover Jürgen Voges

Der frühere CDU-Wahlkampfmanager Laszlo Maria von Rath hat jetzt dem Fernsehmagazin 'Panorama‘ einen Brief vorgelegt, der seine Aussage stützt, die niedersächsische CDU-Führung habe 1976 dem Ministerialdirigenten Reinhard Brennecke für die Vermittlung einer Überläuferstimme bei der Albrecht-Wahl den Posten des hannoverschen Regierungspräsidenten versprochen. Den Brief hatte von Rath im Juni 1977 von der Frau des Ministerialdirigenten, Karin Brennecke, erhalten. Ihm war damals eine Zeitungsmeldung beigelegt, wonach der spätere Göttinger Stadtdirektor Rolf Vieten den Brennecke zugedachten Posten erhalten sollte. Karin Brennecke weist von Rath in dem Schreiben darauf hin, daß „Herr Vieten ein Regierungspräsident wäre, den man nach Beendigung der Koalition wieder in die Wüste schicken müßte“. Frau Brennecke hofft darin außerdem, daß ein Ministerpräsident Albrecht sich gegen den damaligen FDP-Innenminister Röttger Groß und gegen Vieten durchsetzen werde. Offenbar ging Frau Brennecke bei Abfassung des Schreibens davon aus, daß der Ministerpräsident ihren Mann als Kandidaten favorisierte.

Von Rath hat in einem Interview mit 'Panorama‘ außerdem behauptet, die zweite Überläuferstimme bei der Ministerpräsidentenwahl 1976 - angeblich der FDP-MdLer Gustav Ernst - habe Albrecht selbst „besorgt“. Dies jedenfalls, so sagte von Rath, habe ihm damals der CDU -Vorsitzende Hasselmann berichtet.

Durch eine Parteispende in Höhe von 55.000 Mark will von Rath auch dafür gesorgt haben, daß bei der Bundestagswahl 1972 ein prominenter niedersächsischer CDU-Politiker weiter vorn, nämlich auf Platz zwei der CDU-Landesliste plaziert wurde. Diesen Listenplatz hatte damals der parlamentarische Geschäftsführer der CDU Rudolf Seiters bekommen. Die CDU hat gestern dementiert, daß für eine solche Placierung von Seiters eine Parteispende notwendig gewesen sei.

Von der 55.000-Mark-Spende will von Rath 5.000 Mark selbst aufgebracht haben, 50.000 Mark habe ein mit ihm befreundeter Konsul an die CDU gespendet. Nach Erhalt dieser 50.000 Mark hat der damalige Schatzmeister der CDU Ernst Albrecht nach Aussage von Raths den bisher nicht genannten „Konsul“ aufgefordert, den Spenden-Scheck erst einmal zurückzunehmen und dem „Konsul“ angeboten, die Spende doch als Betriebsausgabe zu deklarieren. Das würde den Tatbestand der Anstiftung zur Steuerhinterziehung erfüllen.

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