: Monopoly in Tegel
■ Berliner Bauträger wollen in Tegel zusammen mit Engländern ein Schwimmbad a la „blub“ und Riesenparkhäuser hochziehen / Noch gibt es Probleme mit der Baudichte
Nach jetzt bekanntgewordenen Informationen hat die bislang als alleiniger Bauherr für einen Freizeitpark auf der künstlichen Insel im Tegeler Hafen vorgesehene britische „Occidential Lesure Technologies Limited“ (OLT) eine Zusammenarbeit mit den Berliner Bauträgern Gedeke und Landsberg vereinbart. Abweichend von dem bisherigen Konzept eines Sole- und Freizeitbades soll dem Vernehmen nach der Anteil eines so bezeichneten Spaßbades dermaßen erhöht werden, daß das Gesamtprojekt an die Größenordnung des „blub“ heranreichen würde. Daneben ist jetzt von einer „begleitenden Randbebauung“ die Rede. In dessen Rahmen will man statt der ursprünglich ins Auge gefaßten 150 Parkplätze an der Schloßstraße auf zwei Grundstücken Parkhäuser für rund 800 Autos hinsetzen, eine Schwebebahn zur Badeinsel bauen sowie möglicherweise auf dem Eckgrundstück ein Hotel errichten.
Von den Berliner Bauträgern war für diese Pläne bis zum Redaktionsschluß keine Bestätigung zu erhalten. Entsprechende Absichtserklärungen seien mit den Engländern auf einer Sitzung unter Leitung des Reinickendorfer Bezirksbürgermeisters Orwat ausgetauscht worden, sagte jedoch Baustadtrat Gardein (SPD). Er bekräftigte seine Aussage, daß sich der Bezirk wegen des geänderten Konzeptes zu einer Denkpause veranlaßt sehe, weil für die Randbebauung nach einem Beschluß des Abgeordnetenhauses Bauträger -Wettbewerbe ausgelost werden müßten. Wegen des Bauvolumens der Parkhäuser seien die vorgeschlagenen Bauten ohnehin „ein sehr schwieriges Unterfangen“. Eine gestern geäußerte Befürchtung der Reinickendorfer AL, daß der Senat den Bauträgern Zusagen für das Gelände des gewünschten Kultur und Freizeitzentrums gegeben haben könnte und dieses damit „schon abgeschrieben habe“, bezeichnete der Stadtrat als gegenstandslos. Informationen der AL, er werde wie schon früher bei den 350 Wohnungen am Tegeler Hafen für das neue Schwimmbadkonzept die Bauleitung übernehmen, wertete der Baubetreuer Heinz Ruths als verfrühte Spekulation. Ruths räumte indes ein, in der Sache seit Monaten „an lockeren Gesprächen“ teilgenommen zu haben.
thok
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