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Militärischer Wettlauf am Golf

■ Volksmudjahedin wollen sich im Iran festsetzen / UN-Generalsekretär vor Gesprächen mit beiden Außenministern / Technisch-militärische UN-Komission gestern in Teheran eingetroffen

Manama/New York (afp) - Vor dem Hintergrund der Waffenstillstandsgespräche zwischen dem UN-Generalsekretär und den beiden Außenministern der Kriegsparteien, die heute in New York beginnen sollen, fand auf den Schlachtfeldern am Golf am Dienstag ein militärischer Wettlauf gegen die Uhr statt. Während Bagdad den angekündigten Rückzug von iranischem Territorium meldete, sprach Teheran von einer erfolgreichen Gegenoffensive in diesem Frontabschnitt. Die regimefeindlichen iranischen „Volksmudjahedin“ versuchten unterdessen offenbar, sich auf iranischem Gebiet festzusetzen. Denn die schwer bewaffneten Einheiten der „Nationalen Befreiungsarmee“ (NLA) können nach einem international überwachten Waffenstillstand nicht mehr wie bisher vom Irak aus operieren. Das Oberkommando der NLA meldete, ihre Truppen seien bis zu 150 Kilometer tief in iranisches Gebiet eingedrungen. Während dieser „Ewiges Licht“ getauften Offensive hätten sich zahlreiche iranische Soldaten der „Befreiungsarmee“ angeschlossen. Iraks Außenminister Tarek Asis flog am Dienstag nach New York, um mit UN-Generalsekretär Perez de Cuellar über einen Waffenstillstand zu verhandeln.

Asis erklärte, sein Land wünsche eine schnelle Umsetzung der UN-Friedensresolution 598. Perez erläuterte am Montag im US-Fernsehen, er rechne jetzt damit, in „zehn, elf oder zwölf Tagen“ einen Waffenstillstand ausrufen zu können. Eine technisch-militärische UN-Kommission, die die Modalitäten für einen Waffenstillstand untersuchen soll, traf am Dienstag morgen in Teheran ein.

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