: Feuer bei Mandelas
Berlin (taz) - Winnie Mandela, „Mutter der Nation“, hat Probleme mit ihren heranwachsenden „Kindern“. Und wie das so ist in den politisch und sozial gespannten Ghettos der Schwarzen im Apartheid-Staat, werden die Konflikte auf gewaltsame Art ausgetragen. Etwa 30 Schüler wollten sich am Donnerstag bei Frau Mandela über die Selbstherrlichkeit der jungen Leibwächter der Gattin des ANC-Führers beschweren. Als sie das Haus verlassen vorfanden, zündeten sie es wütend an.
Die arbeitslosen Jugendlichen, die Frau Mandela und ihr Haus rund um die Uhr bewachen, nennen sich gemeinsam „Mandela United Fußballklub“, gehören aber sonst keiner Schüler- oder Jugendorganisation in Soweto an. In der Vergangenheit ist es wiederholt zu Auseinandersetzungen mit anderen Jugendlichen in Soweto gekommen, die den „Mandela United„-Mitgliedern vorwerfen, als Schützlinge Winnie Mandelas rücksichtslos in Soweto vorzugehen. So haben die Mandela-Kicker wiederholt behelfsmäßige Spielfelder, von denen es für fast zwei Millionen Einwohner im Fußball -besessenen Soweto nur sehr wenige gibt, ohne Absprache mit anderen Mannschaften für sich benutzt.
„Die Leute von Mandela United sind undiszipliniert“, sagte ein Jugendführer aus Soweto, der anonym bleiben wollte, gegenüber der taz.
hb
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen