: Robbentod schlägt Waldsterben
■ BUND macht auf das zunehmende Waldsterben aufmerksam / Bundesregierung bleibt beim Nein zum Tempolimit
Osnabrück (dpa) - Das Waldsterben in der Bundesrepublik wird sich nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) verschärfen, die Schäden werden um weitere fünf Prozent zunehmen. Der Vorsitzende der Organisation, Weinzierl, sagte der 'Neuen Osnabrücker Zeitung‘, es sei in höchstem Maße beunruhigend, wie wenig Notiz von der zum Teil dramatischen Entwicklung genommen werde. Er warnte davor, angesichts der notwendigen Diskussion um das Robbensterben die weitere bedrohliche Zunahme des Waldsterbens aus dem Bewußtsein der Öffentlichkeit zu verdrängen.
Am schlimmsten ist das Waldsterben nach den Worten Weinzierls in den Mittelgebirgen und im alpinen Raum. Oberhalb von 1.800 bis 2.000 Metern habe dort ein totales Vegetationssterben eingesetzt, das auf Sträucher und kleine Gewächse übergreife. Mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung, die die Stickoxide stoppen soll, kann nach Ansicht des BUND das Waldsterben bekämpft werden. Er warf der Bundesregierung in diesem Zusammenhang „massives Versagen“ vor.
Die Bundesregierung lehnt ein allgemeines Tempolimit ab, betonte gestern Verkehrsminister Jürgen Warnke (CSU). Auch angesichts des italienischen Tempolimits und entsprechender Forderungen von Grünen und SPD-Politikern bleibt Bonn bei einem eindeutigen „Nein“, betonte er am Freitag in der 'Rheinischen Post‘. Um die Luftqualität zu verbessern und die Unfallzahlen in den Städten zu senken, forderten die Grünen in Bonn auch eine innerörtliche Regelgeschindigkeit von 30 Stundenkilometern. Nur auf Hauptverkehrsadern solle teilweise Tempo 50 erhalten bleiben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen