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Spanische Waffen in alle Welt

SIPRI legt Studie über spanische Waffengeschäfte vor / Hälfte des Exports ging in Mittleren Osten / Ägypten, Iran und Irak wichtigste Empfänger / Waffenexporte in diese Länder verboten  ■  Aus Madrid Antje Vogel

Nach einer jetzt veröffentlichten Untersuchung des Friedensforschungsinstituts SIPRI in Stockholm hat Spanien zwischen 1982 und 1987 Waffen im Wert von 513.134 Peseten (etwa 7.500 Millionen Mark) exportiert, davon fast die Hälfte in den Mittleren Osten. Geliefert wurden aus spanischen Waffenschmieden vor allem Sprengkörper (Bomben, Granaten, Munition). Wichtigster Empfänger ist dort Ägypten, dicht gefolgt vom Iran. Irak erhielt ein Sechstel dessen, was in den Iran exportiert wurde. Weitere Empfängerländer für spanische Waffen waren in den vergangenen Jahren Chile, Paraguay, Südafrika, Syrien und Libyen. Der Waffenexport in all diese Länder ist in Spanien verboten. Die Schiffsladungen waren offiziell für andere Länder bestimmt und wurden von dort weitergeleitet. Als Zwischenstation wurden benutzt: Libyen, Portugal, Syrien, Griechenland, Argentinien, Nigeria und einige asiatische Staaten. Erst am vergangenen Mittwoch war in der spanischen Hafenstadt Santander ein griechisches Handelsschiff entdeckt worden, das mit Waffen beladen wurde. Obwohl es verschiedene Hinweise darauf gab, daß die Waffenhändler die Exportbestimmungen umgingen, stellte sich die spanische Regierung taub. Laut SIPRI-Studie liegt Spanien mittlerweile auf Platz acht im weltweiten Waffengeschäft. Und die Munitionsfabrik „Rio Tinto Sprengstoffe“, deren Waren am Mittwoch auf das griechische Handelsschiff geladen wurden, nimmt unter den spanischen Unternehmen, die 1987 am meisten Gewinne machten, immerhin die 23.Stelle ein.

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