Kinderschule gibt vorerst auf

■ Nach acht Jahren keine schulpflichtigen Kinder mehr beim Lernexperiment am Körnerwall „Schließungsverfügung“ der Behörde ausgeführt / Klage auf offizielle Zulassung läuft weiter

Seit acht Jahren besuchten um die 30 Kinder zwischen vier und elf Jahren die „Freie Kinderschule“ am Körnerwall. Für die Schulpflichtigen unter ihnen ist seit gestern das freie Lernen fern von staatlichen Lehrplänen zu Ende. Damit reagierte der Trägerverein auf eine Schließungsverfügung vom vergangenen Oktober. Unter Androhung von 2.000 Mark Zwangsgeld hatte der Senator für Bildung, Wissenschaft und Kunst

damals das Ende des Schulexperiments für den Beginn des neuen Schuljahres gefordert.

Schon 1983 war der offizielle Antrag auf Genehmigung einer „freien Ersatzschule“ von der Behörde abgelehnt worden. Die Klage der Kinderschule dagegen ruhte bis zum vergangenen November, weil vier Jahre lang zwischen den Eltern und der Behörde immer wieder nach Möglichkeiten einer legalen Fortsetzung

des Experiments gesucht wurde. Während dieser Zeit blieben die Eltern der „KinderschülerInnen“ von Bußgeldern verschont. Nach der überraschenden Schließungsverfügung wird nun doch noch ein Gericht über den ursprünglichen Genehmigungsantrag entscheiden müssen. Doch bis zu einem positiven Urteil soll das inzwischen illegale Experiment eingestellt werden.

Ase