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Strahlung im Freien

■ Senat läßt Atommüll in Dahlem offen herumstehen, obwohl sicherer Lagerplatz im HMI vorhanden ist

Für etwa 35 Millionen DM hat das Land Berlin erst im Frühjahr ein neues, überdachtes Zwischenlager für radioaktive Abfälle im Hahn-Meitner-Institut in Wannsee bauen lassen, doch der Senat nutzt es nicht. Er läßt es vielmehr zu, daß seit Wochen auf dem Gelände des FU -Instituts für Biochemie in Dahlem 39 Fässer mit radioaktiv verseuchtem Erdreich unzureichend gesichert herumstehen (taz berichtete).

Die Oberflächenstrahlung der Fässer betrage lediglich das 10 bis 20fache der natürlichen Strahlenbelastung, beschwichtigte gestern der Pressesprecher der zuständigen Senatsumweltverwaltung, Kundt, auf Anfrage der taz. Die Behälter seien durch einen Bauzaun gesichert.

Der radioaktiv verseuchte Boden stammt noch aus der Vorkriegszeit, als der Atomforscher Otto Hahn seinen Müll einfach auf dem Gelände „entsorgte“. Heute wird das Zeug für so gefährlich gehalten, daß die radioaktive Erde in Fässern verpackt dem Kernforschungszentrum Karlsruhe übergeben werden soll. Doch wann der Transport erfolgt, steht noch in den Sternen. Im gesamten Bundesgebiet gebe es dafür derzeit nur eine völlig überlastete Firma, die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) erklärte Kundt.

Warum die Fässer nicht gleich in die neue Sammelstelle, die vom Hahn-Meitner-Institut (HMI) betrieben wird, ordungsgemäß gelagert wurden, ist unklar. Laut Kundt ist „das aus Platzgründen nicht möglich“. Doch von Platzmangel weiß man im HMI nichts. „Das Lager ist überhaupt nicht voll“, versicherte ein Sprecher gestern gegenüber der taz.

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