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Sweet Jane

■ „Nur Pferden gibt man einen Gnadenschuß“, DDR 2, 22 Uhr

1968 veränderte sich die Welt, Studenten gingen auf die Barrikaden und auch Jane Fonda machte sich Sorgen um Amerika. Mit der Geburt ihrer Tochter war ihr politisches Bewußtsein erwacht: „Ich begann, die Menschen zu lieben, und zu verstehen, daß wir keinem menschlichen Wesen das Leben schenken, um es dann durch B-52-Bomben töten oder durch soziale Ungerechtigkeiten zerstören zu lassen. Als Vanessa geboren wurde, ging die Sonne für mich auf. Ich wurde frei.„

Jane Fonda begnügte sich vorerst damit, ihre kritischen Gedanken an hungrige Schickeria-Ohren zu verschwenden. Sie freundete sich mit dem minder begabten Starlet Sharon Tate an, das nur von sich reden machte, weil es mit dem umstrittenen Regisseur Roman Polanski das Bett teilte.

Heute muß man sich wundern, daß es die von einem neuen Bewußtsein erfüllte Jane bis zum Sommer 1969 in diesen Kreisen aushielt. Während sie beruflich bereits neue Wege ging und mit „Nur Pferden gibt man einen Gnadenschuß“ (1969) ihren ersten anspruchsvollen Film drehte, verharrte sie privat noch bei ihren pseudo-intellektuellen Schickeria -Kollegen, die es wahnsinnig aufregend fanden, mit ausgeflippten Hippies über eine neue schöne Welt zu diskutieren. Erst als die schwangere Sharon Tate ihre Freundschaft zu Charles Manson und seinen wahnsinnigen Hippie-Jüngern mit dem Leben bezahlen mußte und auf grausame Weise abgeschlachtet wurde, kehrte Jane dieser Scheinwelt den Rücken. Sie wandte sich von ihrem Ehemann ab und stürzte sich in eine ganze Reihe politischer Aktivitäten.

„Nur Pferden gibt man einen Gnadenschuß“ dreht sich um die während der Depressions-Jahre besonders populären Marathon -Tanzveranstaltungen, die nach dem Motto „Brot und Spiele“ die Massen von Armut und Arbeitslosigkeit ablenken sollten. T.A

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