Industrie für Nordsee-Groschen

Berlin (taz) - Der Bundesverband der Industrie (BDI) hat sich grundsätzlich positiv zu dem von Umweltminister Töpfer vorgeschlagenen „Sonderopfer“ zur Rettung der Nordsee geäußert. Töpfer hatte am Dienstag ein 10-Punkte-Programm vorgeschlagen, nachdem die Gesamtkosten von etwa 20 Milliarden Mark zu 14 Milliarden Mark von der öffentlichen Hand und zu fünf Milliarden Mark von der Industrie aufgebracht werden sollen. Für den durchschnittlichen Vier -Personen-Haushalt errechnet sich eine jährliche Belastung von 300 Mark. Während BDI-Referent Sander das zusätzlich entstehende Auftragsvolumen im Bereich der Bauindustrie lobte, erklärte Rolf München, Vorstand der „Aktionskonferenz Nordsee“, die Pläne Töpfers seien „eine absolute Ente“. Mit dem „Nordsee-Groschen“ werden lediglich Umweltschäden sozialisiert. Das Programm sei „ein Aktionismus, von Leuten für die Öffentlichkeit und die Presse inszeniert, die eigentlich wissen müßten, daß das nichts nützt“. Für die Grünen sagte Charlotte Garbe, „der Nordsee helfen nicht Jammern und schöne Worte“. Töpfer habe es nur bei gut gemeinten Appellen an Verbraucher, Industrie und Landwirtschaft belassen.

wg siehe Interview und Kommentar

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