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FDP-Jeton vor Kasino-Ausschuß

Hannover (taz) - Vor dem Spielbankauschuß des niedersächsischen Landtages mußte gestern der FDP -Landesschatzmeister und Bundestagsabgeordnete Detlef Kleinert über seine Beteiligung an den niedersächsischen Kasinos Bad Bentheim und Bad Zwischenahn Auskunft geben. Der FDP-Politiker sagte aus, er habe die zehnprozentige Spielbankbeteiligung im Nennwert von 300.000 DM 1982 von dem hannoverschen Versicherungskaufmann und Bad Bentheimer Kasinokonzessionär Kurt Jodexnis erhalten. Kleinert stellte diese unentgeltliche Weitergabe der Beteiligung als Ausgleich für ein zwölf Jahre zurückliegendes Geschäft zwischen ihm und Jodexnis dar.

Bei der Bewerbung um die Konzession für die Spielbankgesellschaft Bad Bentheim/Zwischenahn habe er seinen langjährigen Geschäftspartner Jodexnis nur bei der Auswahl der Mitgesellschafter beraten, führte Kleinert aus. Der damalige FDP-Innenminister Röttger Groß hatte 1975 der Bewerbergruppe, deren Mitglieder mehrheitlich den Freidemokraten angehörten, innerhalb weniger Monate nach dem Konzessionsantrag eine Zusage erteilt. Kleinert sagte allerdings aus, er habe mit seinem Parteifreund Groß, mit dem er durch den FDP-Landesvorstand ständigen Kontakt gehabt habe, nie über die Konzessionsvergabe gesprochen. Er habe auch nie aus seinen Spielbankgewinnen, die zuletzt bei etwa 200.000 DM jährlich lagen, an die FDP gespendet.

Der Versicherungskaufmann Kurt Jodexnis selbst bestätigte gestern im wesentlichen die Angaben des FDP -Bundestagsabgeordneten.

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