: RBU-Deal mit Korea
■ Die Hanauer Brennelementefabrik hat in Korea eine Fabrik für Druckwasserreaktor-Brennelemente errichtet
Frankfurt (taz) - Noch rechtzeitig vor dem Eintreffen des olympischen Feuers im südkoreanischen Seoul meldete die Hanauer Brennelementefabrik RBU Vollzug: In dreijähriger Bauzeit hat die RBU als Auftragnehmer von Siemens im nur zwei Autostunden von der südkoreanischen Hauptstadt Seoul entfernten Taejon eine Brennelementefabrik gebaut, in der Brennelemente für die in Südkorea überwiegend gebräuchlichen Druckwasserreaktoren hergestellt werden sollen.
Nach Auskunft von RBU-Pressesprecher seien - „unter Mitwirkung eines Teams von RBU-Technikern“ - die ersten Demonstrationsbrennelemente bereits zusammengestellt worden. Ab Oktober '88 soll dann die Firma „Korean Nuclear Fuel Company Ltd.“ (KNFC) die Brennelementefabrik kommerziell nutzen. Jend: „Es werden dann zunächst einmal Brennelemente für den koreanischen Reaktor „KORI-2“ gefertigt. Die Jahreskapazität der Anlage beträgt 200 Tonnen Uran. Das Uranoxidpulver wird von der RBU angeliefert; die Verarbeitung bis zum fertigen Brennelement erfolgt in Korea.“
Schon im März hatte Bundesforschungsminister Riesenhuber (CDU) die Brennelememtefabrik in Taejon besucht und dabei den RBU-Technikern „für die geleiste Arbeit gratuliert“. Der „Know-How-Transfer“, so Riesenhuber seinerzeit, habe „vorzüglich funktioniert“. Die Koreaner wurden bei Siemens, bei RBU in Hanau und bei der KWU auf ihre Tätigkeit als Brennelementfabrikateure vorbereitet. In Korea laufen derzeit sechs Druckwasserreaktoren und zwei weitere sind noch im Bau.
kpk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen